Augsburger Allgemeine (Land West)
Merkel bedauert Fehler
Maaßen-Streit beigelegt. Regierung will jetzt wirklich regieren
Berlin Erst ein halbes Jahr im Amt, aber schon zwei existenzielle Krisen hinter sich: Diese Große Koalition ist alles andere als eine „gut geölte Maschine“, wie Donald Trump gerne das Weiße Haus bezeichnet. Wobei das auf seine eigene Machtzentrale natürlich auch höchstens bedingt zutrifft. Immerhin haben CDU, CSU und SPD sich nach ihrem Streit um die Zukunft von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen endlich zusammenge- rauft. Anstatt sich mit nachrangigen Personalfragen und persönlichen Befindlichkeiten aufzuhalten, wollen alle Beteiligten jetzt zur Sachpolitik zurückkehren. Das verspricht zumindest die Kanzlerin.
„An vielen Stellen haben wir uns in den letzten Monaten zu sehr mit uns selbst beschäftigt. Das muss sich ändern“, bilanzierte Angela Merkel am Montag die vergangenen turbulenten Wochen in ungewöhnlich offenen Worten. Die CDU-Chefin räumte ein, auch sie selbst habe in der Causa Maaßen „zu wenig an das gedacht, was die Menschen zu Recht bewegt, wenn sie von einer Beförderung hören. Das bedauere ich sehr.“Merkel rief alle drei Parteien zur Sacharbeit, schließlich lebe man „in ausgesprochen fordernden Zeiten“.
Warum der Streit einen Knacks hinterlassen wird, schreibt Martin Ferber im Kommentar. Auf der Drit ten Seite schaut Bernhard Junginger hinter die Kulissen.