Augsburger Allgemeine (Land West)
Wie gutes Wohnen im Alter in Neusäß gelingt
Alternativen Die Grünen setzen sich für Wohnprojekte ein und zeigen Beispiele auf
Neusäß Wie wohnen Neusässer im Seniorenalter? Dieser Frage widmen sich die Neusässer Grünen in einer eigenen Arbeitsgruppe. Nun hat die stellvertretende Ortsvorsitzende Ulla Schwinge-Haines mit einer Informationsveranstaltung mit dem Titel „Wohnen in Neusäß 60 plus“im Haus Radegundis in Steppach die Arbeitsgruppe der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dabei ging es in drei Referaten zunächst einmal darum, die Situation der derzeitigen Wohnmöglichkeiten für ältere Menschen in der Stadt Neusäß darzustellen, weitere Möglichkeiten und Perspektiven auszuloten sowie Praxisbeispiele zu zeigen.
Dabei unterscheidet sich Neusäß in einigen Punkten von den meisten anderen Kommunen, so Fraktionschef Michael Frey, der selbst auch der Arbeitsgruppe angehört: Ein höheres Durchschnittsalter, mehr verfügbarer Pro-Kopf-Wohnraum und auch mehr Wohneigentum listete er auf. Für Ältere gibt es Anlagen für betreutes Wohnen sowie Pflegeheime, ambulante Dienste und stellenweise bürgerschaftliches Engagement.
Noch nicht gibt es in Neusäß dagegen alternative Wohnprojekte wie zum Beispiel ein Mehrgenerationenhaus wie in Königsbrunn, über das Achim Friedrich von der St.Gregor-Jugendhilfe berichtete. Friedrich betonte, dass dieses Projekt als Erfolgsmodell zu sehen sei und über die Zufriedenheit der Bewohner hinaus in das gesamte Viertel positiv ausstrahle.
Die Architektin Martina FischerAlbang vom Münchner Verein Urbanes Wohnen zeigte in ihrem Vortrag eine breite Palette gemeinschaftlicher Wohnprojekte, die selbstorganisiert und selbstverwaltet sind, von Wohngemeinschaften oder Seniorenhausgemeinschaften bis zu generationsübergreifenden Wohnprojekten.
Weil auch das Interesse der Besucher groß war, soll es künftig Folgeveranstaltungen und ein entsprechendes Forum als „Zukunftswerkstatt“zur Entwicklung von Ideen und Projekten geben. Auch wurde die Kommunalpolitik aufgefordert, sich des Themas „Wohnprojekte“anzunehmen und eine städtische Ansprechperson hierfür zu benennen.