Augsburger Allgemeine (Land West)
Wo gibt’s noch Stolperfallen in Neusäß?
Barrierefreiheit Eine Audit-Gruppe inspiziert ehrenamtlich Schwachstellen in der Stadt. Viel ist schon ohne Hindernisse gebaut worden
Neusäß Wie barrierefrei ist der Zugang zum Neusässer Rathaus? Das durften Bürgermeister Richard Greiner und Dritte Bürgermeisterin Monika Uhl gleich selbst im Rollstuhl testen, als sich vor Kurzem die Audit-Gruppe „Barrierefreier Landkreis“in Neusäß traf, um den öffentlichen Raum rund um das Rathaus auf Barrierefreiheit zu prüfen.
Die Audit-Gruppe gibt es seit Oktober 2015 und besteht aus Menschen verschiedener Behinderungen (Rollstuhlfahrer, Gehörlose, Schwerhörige, Sehbehinderte, Blinde), die ehrenamtlich für das Projekt „Barrierefreier Landkreis“tätig sind.
Maritta Berger, Gleichstellungsund Behindertenbeauftragte der Stadt Neusäß, freute sich, „dass das Thema Barrierefreiheit und Inklusion immer mehr in den Fokus der Gesellschaft rückt. Nur so ist eine Gleichstellung aller Menschen möglich“.
Vom Neusässer Rathaus ging es weiter zum Ägidiuspark, zum barrierefrei generalsanierten alten Rathaus und anschließend über die Hauptstraße wieder zurück zum Rathaus. Dabei wurde auch der Ausbau einer Behindertentoilette in der Remboldstraße angesprochen sowie das Kopfsteinpflaster hinter dem Rathaus beim hinteren Zugang zum Sitzungssaal.
Wünschenswert wären auch generell mehr Signale für Blinde an den Ampeln, doch hier sind unterschiedliche Stellen zuständig. Nach der Begehung wurden Eindrücke und Verbesserungsvorschläge gesammelt. Die Erfahrungen der ehrenamtlichen Audit-Gruppe wurden von der Verwaltung aufgenommen und werden auf Umsetzbarkeit geprüft. Bürgermeister Greiner bedankte sich für den Einsatz der Audit-Gruppe und wird „das wichtige Thema Barrierefreiheit in Neusäß weiter vorantreiben“. Aktuell wurde beispielsweise die Bushaltestelle in Ottmarshausen an der Schmutterbrücke barrierefrei umgebaut.