Augsburger Allgemeine (Land West)
„Caiuby ist ein Supertyp“
Die Kollegen des Brasilianers freuen sich, dass ausgerechnet er den Siegtreffer erzielte. Jetzt soll auch ein Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg her
Es war ein langer Abend. Die letzten Journalisten verließen am Dienstag nach dem Pokalspiel gegen Mainz erst weit nach Mitternacht die Arena. Es gab schließlich genügend Gesprächsbedarf nach einem dramatischen Spiel, das erst in der Verlängerung mit 3:2 zugunsten des FC Augsburg entschieden wurde. Nachdem am Mittwoch der 1. FC Nürnberg im Pokal bei Hansa Rostock sogar bis ins Elfmeterschießen musste, hat der FCA am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Franken einen kleinen Vorteil.
„Das kann schon sein. Jedenfalls können wir einen Tag länger regenerieren“, sagt FCA-Verteidiger Martin Hinteregger. Ansonsten strahlte der Österreicher über das ganze Gesicht. Um die zweite Pokalhürde zu überspringen, musste er und seine Kollegen teilweise bis an die Grenzen gehen. „Es gab sicherlich einige Aktionen von uns, die nicht souverän waren. Die Mainzer haben uns schon Probleme aufgezeigt, die wir uns noch einmal anschauen sollten“, kritisiert Hinteregger.
Der 26-jährige Abwehrspieler geht dabei näher auf die Partie ein: „Wir haben es hinten nicht optimal gemacht und oft zu langsam angeschoben. Dann hat Mainz natürlich vorne viel Qualität. In der zweiten Halbzeit haben wir es aber besser gemacht und aufgrund der Verlängerung verdient gewonnen.“
Als man Hinteregger auf Caiuby anspricht, der für den FCA in der Verlängerung den Siegtreffer erzielte, grinst er: „Caiuby hat wieder alles zurückgegeben. Dass er das Tor geschossen hat, passt dazu, wie wir ihn nach seinen Aktionen immer wieder aufgenommen und das auch kommuniziert haben.“
Mit der Mannschaft scheint der Brasilianer, der ab und zu in das eine oder andere Fettnäpfchen tritt, im Reinen zu sein. Auch Marco Richter hat mit seinem Teamkollegen Caiuby keine Probleme: „Für uns ist das kein großes Thema. Er ist halt, wie er ist. Für uns ist er extrem wichtig, wie man gesehen hat. Wir kommen alle mit ihm klar, weil er ein Supertyp ist.“
Das war an diesem Abend auch Marco Richter selbst. Nach seiner Einwechslung in der 65. Minute bot er noch eine bärenstarke Partie. Hatte allerdings bei vier guten Chancen etwas Pech. Für Richter ist diese Saison ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt. Einmal spielt er von Beginn an, dann wie gegen Mainz wird er „nur“eingewechselt. Wie sieht er seine derzeitige Situation? „Ich glaube, das gehört zu einer so jungen Karriere einfach dazu. Wenn ich von Anfang an spiele, versuche ich, alles rauszuhauen, aber da waren auch ein paar unglückliche Spiele dabei“, sagt Richter selbstkritisch. „Aber das hat mich ein bisschen stärker gemacht und ich bin bisher über die Saison ganz froh“, so Richter weiter.
Unersetzlich beim FCA ist derzeit Keeper Andreas Luthe. Seit dem fünften Spieltag ist der ehemalige Bochumer die Nummer eins. Auf die Frage, wie ihn die Situation zufriedenstellt, zuckt er mit den Schultern: „Zufriedenheit bekomme ich durch andere Sachen. Natürlich bin ich glücklich, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen, weil das eine geile Truppe ist und ich zum Erfolg meinen Teil beitragen möchte.“Für Luthe bedeutet das aber auch viel Schweiß: „Du versuchst jeden Tag im Training und im Wettkampf dein Bestes zu geben. Das hört ja nie auf. Das heißt arbeiten, arbeiten, arbeiten.“
Und zufrieden ist Luthe vielleicht am Samstag nach dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg: „Wir stehen derzeit ganz ordentlich da. Jetzt haben wir ein wichtiges Heimspiel, das wir unbedingt gewinnen wollen. Erst dann, wenn wir es gewinnen, war es eine wirklich gute, englische Woche.“
„Die Mainzer haben uns schon Probleme aufgezeigt, die wir uns noch einmal anschauen sollten“ FCA-Verteidiger Martin Hinteregger