Augsburger Allgemeine (Land West)
Orgel von St. Thomas benötigt Frischzellenkur
Sanierung Das Instrument ist nicht die einzige Baustelle. Auch an der Kirche in Kriegshaber stehen aufwendige Arbeiten an
Kriegshaber Seit fast 20 Jahren spielt Walter Freyn bei Gottesdiensten und Konzerten in der evangelischen Kirche St. Thomas auf der Orgel. Voraussichtlich im nächsten Jahr wird der Musiker einige Zeit auf sein Instrument verzichten müssen. Denn die fast 60 Jahre alte Kirchenorgel aus der Werkstatt von Gerhard Schmid (Kaufbeuren) muss auf Vordermann gebracht werden.
„Die Arbeiten werden sich irgendwo zwischen einer Generalreinigung und einer Generalsanierung bewegen“, sagt Freyn. Nach sechs Jahrzehnten im Einsatz sei das nicht ungewöhnlich. Gerechnet werde mit Kosten um die 60000 Euro. „Wir gehen allein für die Reinigung von 40 000 Euro aus.“Was für einen Laien nach einer gewaltigen Summe klingt, ist für den Fachmann nicht ungewöhnlich. Denn die Orgel mit ihren rund 1500 Pfeifen müsse komplett zerlegt werden, sodass 800 bis 1000 Arbeitsstunden rasch beieinander seien. „Notwendig sind außerdem die Erweiterung um ein Register sowie einige Anpassungen am Klangbild.“
Wie St. Thomas die Sanierung finanzieren will, steht noch nicht im Detail fest. Manche Kirchengemeinden suchen Paten für einzelne Orgelpfeifen, denkbar sind auch Benefizkonzerte. Fest steht laut Pfarrer Dietrich Tiggemann: Die Gemeinde muss die Kosten selbst tragen, dabei werden wir von unserem Förderverein kräftig unterstützt.“
Die Orgelsanierung ist für den evangelischen Pfarrer momentan die kleinere Baustelle. Dringend renoviert werden müssen auch der Turm sowie die Nord- und Ostfassade der Kirche St. Thomas. Mit den Schäden an der 1961 von Olaf Andreas Gulbransson erbauten Kirche plagt sich die Gemeinde schon länger herum.
Im Winter war sogar zeitweise der Weg entlang der Kirche gesperrt, damit möglicherweise vom Turm herabfallende Steine niemanden gefährden. Die Arbeiten werden mit etwa 680 000 Euro veranschlagt. Laut Tiggemann laufen die Zuschussanträge, etwa 200 000 Euro werde die Gemeinde selbst tragen müssen. Und dafür müsse trotz einiger Rücklagen ein Kredit aufgenommen werden.
Förderverein hilft kräftig mit