Augsburger Allgemeine (Land West)
„Auf die Plätzchen, fertig, los!“
Hobbybäcker Benjamin Bütow aus Stadtbergen erreicht beim Wettbewerb den zweiten Platz
Wie waren die ersten Reaktionen nach dem Finale?
Benjamin Bütow: Das habe ich mit meinem Partner Ben und meinen besten Freunden zu Hause angesehen und war sehr aufgeregt, hatte aber auch etwas Angst vor der Ausstrahlung. Danach bin ich regelrecht mit Glückwunsch-E-Mails und Social-Media-Posts überrollt worden, die ich natürlich gleich beantwortete. Der Zusammenschnitt von SAT.1 war wirklich toll. 2,7 Millionen Zuschauer waren im Finale dabei. Mit durchschnittlich 13 Prozent Marktanteil (14 bis 49 Jahre) war die 6. Staffel von „Das große Backen“die zweiterfolgreichste seit Start, wurde mir berichtet. Wahnsinn!
Wie geht’s Ihnen nach diesem emotionalen Finale im „Das große Backen“? Bütow: Ich hätte nie gedacht, dass ich es bis ins Finale schaffe, alle Teilnehmer arbeiteten auf sehr hohem Niveau, ich sah mich eher im Mittelfeld. Ich bin megastolz, die 23 (!) individuellen Aufgaben gut gemeistert zu haben. Klar hätte ich gerne gewonnen, allein der Titel „Deutschlands bester Hobbybäcker“hätte mir schon gut gefallen.
Derzeit gibt es Äpfel in Hülle und Fülle. Wie lassen die sich perfekt verarbeiten?
Bütow: Kuchen, Kuchen, Kuchen! Ich liebe Äpfel in jeder Form, am liebsten im klassischen Apfel-Streusel-Kuchen mit Hefeteig. Dazu einen Klacks Schlagsahne oder mit Vanilleeis, da darf der Kuchen gerne noch warm sein. Köstlich!
Verraten Sie uns ein Benny-Geheimrezept für einen tollen Apfelkuchen? Bütow: Mein Lieblingsrezept der Apfeltarte ist einfach und genial und auch für Ungeübte keine Hexerei. (siehe Kasten) Überkommt Sie nachts manchmal auch der Heißhunger?
Bütow: Heißhungerattacken kenne ich nicht, aber ich baue mir jede Woche einen „Cheatday“ein, wo ich essen und trinken kann, was ich will. Ansonsten ernähre ich mich ganz ausgewogen, achte darauf, was und wie viel ich esse.
Süß oder deftig?
Bütow: Wenn, dann süß und alles mit Schokolade, ich könnte in einem Schokobrunnen schwimmen! Allerdings während der vierwöchigen Dreharbeiten rund ums Süße war die Lust auf eine ordentliche bayerische Brotzeit schon da.
Verraten Sie uns auch einige Backtipps? Welchen Zucker, welches Mehl? Oberhitze, Unterhitze oder Grillfunktion im Backofen?
Bütow: Ich bevorzuge Ober- und Unterhitze, da geht der Teig wunderbar auf. Dinkelmehl ist besser verträglich als Weizenmehl. Bei Zucker gibt es keine Alternative, da muss der Zucker hinein, ohne Ausnahme. Nach einem Rezept backen ist okay, aber ich empfehle allen Hobbybäckern, mutig zu sein und auch mal zu experimentieren mit Kräutern oder Gewürzen.
Träumen Sie nachts auch von Kuchen und Torten?
Bütow: Leider ja, zwar nicht vom Geschmack, sondern mir kommen eher die gestalterischen Ideen, die ich dann in einer Torte umsetzen kann. Derzeit versuche ich mich an 3D-Kreationen, wie einem gruseligen Halloween-Kürbis oder einem ausgeflippten Blumentopf. Selbst meine beiden Katzen Mausi und Piepsi samt einem Mäuschen könnte ich mir gut in Form einer 3D-Torte vorstellen. Kommen die Gäste im Café Contur auch in den Genuss von Bennys Kuchenkreationen?
Bütow: Nein, es soll beim Hobbybacken bleiben. Vielleicht kreiere ich mit einem guten Konditor mal eine eigene Benny-Bütow-Torte.
Gibt es schon Anfragen für Hochzeitstorten?
Bütow: Oh ja, viele, was mich natürlich freut und ehrt. Aber die sind der Familie und guten Freunde vorbehalten.
Wie bleibt man so schlank bei diesen süßen Versuchungen?
Bütow: Gewichtsprobleme begleiten mich von klein auf, und ich musste immer auf mein Gewicht aufpassen. Durch Radikaldiäten nahm ich ab und wieder zu. Für mich besteht die
beste Kombination aus gesunder Ernährung und Sport. Ich zähle zwar die Kalorien, achte dabei auf die optimalen Nährwerte. Drei Mahlzeiten am Tag mit viel Gemüse, wenig Fett. Keine Fertigprodukte oder Fast Food.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Heimatgemeinde, der Stadt Stadtbergen? Bütow: Ich bin in Augsburg geboren, in Stadtbergen aufgewachsen, verbrachte eine glückliche Kindheit mit meinen drei Geschwistern, ging in den Kindergarten, in die Schule, Sportverein und hatte nie das Bedürfnis wegzuziehen. Wir wohnen im Grünen und haben die Nähe zur Stadt. Besonders freut mich, dass mir bereits am Montagmorgen Bürgermeister Paul Metz mit einem ganz persönlichen Glückwunschschreiben gratulierte.
Interview: Ingrid Strohmayr