Augsburger Allgemeine (Land West)

Hoffenheim­er Attraktivi­tät

Spiele mit der TSG 1899 schaut sich Fca-trainer Manuel Baum gern an. Am Samstag sieht er, wie sich sein Team beim Champions-league-teilnehmer schlägt

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Augsburg Den Fernsehabe­nd am Mittwoch fand Fca-trainer Manuel Baum ganz vergnüglic­h: „Wenn man Hoffenheim anschaut, hat man das Gefühl, da passiert immer etwas. Ob es Tore sind, die sie kriegen, oder Tore, die sie schießen, oder Chancen, die sie vergeben. Da ist immer was los, deswegen schaue ich mir die Spiele ganz gern an“, kommentier­te der Augsburger Coach die Champions-league-partie der TSG gegen Olympique Lyon, das die Nagelsmann-truppe nach einem 0:2-Rückstand in Unterzahl noch in ein 2:2 gedreht hatte.

Ob Baum dem Bundesliga-spiel seiner eigenen Mannschaft am Samstag in Sinsheim (Anpfiff 15.30 Uhr) genauso viel Vergnügen abgewinnen kann, hängt davon ab, wie sehr der FCA den Wirkungskr­eis der agilen Gastgeber einschränk­en kann. Deren starke Offensive, Mentalität, körperlich­e Präsenz und fußballspe­zifische Qualität sind Eigen- die den Augsburger Coach an den Hoffenheim­ern beeindruck­en. „Das macht es in der Vorbereitu­ng schon unangenehm“, sagte Baum.

Er weiß, was ihn und seine Mannschaft in der Rhein-neckar-arena erwartet. „Wir kennen die Hoffenheim­er wirklich sehr gut. Wenn sie jetzt nicht was ganz Neues aus dem Hut zaubern, sind wir gut vorbereite­t. Aber wir brauchen eine hohe Anpassungs­fähigkeit. Auch im Spiel sind sie jederzeit in der Lage, Umstellung­en vorzunehme­n. Da müssen wir echt wachsam sein.“

Personell ist der FC Augsburg gegen den Tabellensi­ebten recht gut aufgestell­t. Verletzt fehlen zwar André Hahn, Christoph Janker und Jan Moravek sowie Ersatztorh­üter Fabian Giefer. Doch dafür ist wohl Offensivkr­aft Michael Gregoritsc­h wieder dabei, der zuletzt in der Bundesliga­partie gegen den 1. FC Nürnberg (2:2) wegen Problemen an der Halswirbel­säule pausieren musste. Er habe am Donnerstag schon wieder „mit leichten Einschränk­ungen“trainieren können, sagte Baum, „das scheint ihn nicht zu sehr zu beeinträch­tigen. Es schaut gut aus.“Gute Kunde kommt auch von Dong-won Ji. Der Südkoreane­r, der an einer Kapselund Innenbandv­erletzung laborierte, kann wieder zum großen Teil mit der Mannschaft trainieren. In Hoffenheim wird Ji aber wohl noch nicht dabei sein.

14 Bundesliga­spiele hat der FC Augsburg seit seinem Aufstieg 2011 bereits gegen die TSG Hoffenheim bestritten, seit 2015 ist den Augsburger­n kein Sieg mehr gelungen. Unter Trainer Manuel Baum gab es bisher zwei Unentschie­den und zwei Niederlage­n. Mit dem 31-jährigen Julian Nagelsmann hat er auf der anderen Seite einen Gegenpart, der ähnlich analytisch wie Baum auf den Fußball blickt. Seit ihrer gemeinsame­n Zeit beim TSV 1860 München kennen sich die beiden. Baum war damals Torwarttra­iner, Julian Nagelsmann Co-trainer einer Jugendscha­ften, mannschaft. „Da sind wir uns über den Weg gelaufen und sind in der Trainerkab­ine auch mal zusammen gesessen“, erzählt Baum, „aber zu dem Zeitpunkt gab es noch nicht so viel zum Austausche­n. Da war ja nicht abzusehen, dass der eine hier und der andere dorthin geht. Jetzt haben wir in der Bundesliga schon die ein oder andere Schlacht geschlagen.“

Besonders gern erinnert sich der Augsburger Coach an das letzte Spiel der Saison 2016/2017, als das 0:0-Unentschie­den gegen die TSG Hoffenheim den Klassenerh­alt des FC Augsburg besiegelte. Und auch diese Partie hat sich Manuel Baum während der Woche noch einmal zu Gemüte geführt. Mit der Erkenntnis, dass „wir auch eine Mannschaft wie Hoffenheim packen können. Wir haben schon gute Spiele gemacht, auch wenn es letztes Jahr in der Rückrunde kein gutes Spiel war. Aber wenn wir unsere Stärken auf den Platz bringen, wird es nicht einfach für Hoffenheim.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany