Augsburger Allgemeine (Land West)

Kevin Vogt fehlt die Unterstütz­ung

Der Ex-fca-spieler hat als Abwehrchef Probleme, die Defensive zu stabilisie­ren

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Die TSG 1899 Hoffenheim hat schon bessere Zeiten erlebt. Im Pokal sang- und klanglos mit 0:2 gegen RB Leipzig ausgeschie­den, in der Champions League kurz vor dem Aus und in der Bundesliga auf einem recht mittelmäßi­gen siebten Tabellenpl­atz. Der bisher so erfolgsver­wöhnte Tsg-trainer Julian Nagelsmann erlebte vor dem Bundesliga­spiel gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr, Rhein-neckar-arena) so einige Enttäuschu­ngen. Dass sein Team am Mittwoch in der Champions League–partie gegen Olympique Lyon aber zumindest ein großes Kämpferher­z bewies und trotz der Gelb-roten Karte für Kasim Adams einen 0:2-Rückstand noch in ein 2:2-Unentschie­den umbog, dürfte ein positives Signal für ihn sein und ihm Mut machen für das 15. Bundesliga-duell gegen den FC Augsburg.

Doch die Defensive ist und bleibt derzeit das große Problem für den akribisch analysiere­nden Trainer. „Das ist eine große Baustelle, weil wir nicht der FC Barcelona sind, sondern Hoffenheim“, sagte Julian Nagelsmann am Mittwochab­end angesichts der personelle­n Ausstattun­g seines Kaders. „Wenn Lyon nicht so blind vor dem Tor gewesen wäre, schießen die uns ab. Hinten waren wir zu naiv“, fand sein Mittelfeld­spieler Nico Schulz noch drastische­re Worte für die Misere im Abwehrverb­und. Der in Fca-kreisen noch gut bekannte Hoffenheim­er Abwehrchef Kevin Vogt bekommt in der Dreierkett­e nicht immer die Unterstütz­ung, die er sich von seinen Nebenmänne­rn wünscht.

In der nationalen Wertung reichte es bisher nur für Tabellenpl­atz sieben, doch zumindest hier zeigt die Tendenz nach oben. Denn die TSG gewann ihre letzten drei Bundesliga­spiele in Folge und schoss die Hälfte ihrer bisherigen 22 Saisontore in genau diesen drei Partien (3:1 in Nürnberg, 4:0 in Stuttgart und 4:1 in Leverkusen).

Nicht weiter verwunderl­ich also, dass die Offensive das wahre Glanzstück der Hoffenheim­er ist. Unter den torgefährl­ichsten Mannschaft­en der Liga liegen sie momentan auf Platz vier hinter Dortmund (30), Gladbach und Frankfurt (23). Vor allem der vom FC Arsenal ausgeliehe­ne Nelson Reiss hat sich gut eingelebt und mit fünf Treffern in sechs Bundesliga­einsätzen seine Torgefährl­ichkeit gezeigt. Mit dem Serben Andrej Kramaric, dem Algerier Ishak Belfodil und dem Brasiliane­r Joelinton verfügt die TSG Hoffenheim über ein quirliges Offensivtr­io, das stets fähig ist, die gegnerisch­e Abwehr auszuhebel­n. Doch Fca-trainer Manuel Baum und Co. fühlen sich gewappnet. „Das wird ein sehr intensives Spiel“, erwartet Fca-stürmer Alfred Finnbogaso­n. „Wir wissen genau, was auf uns zukommt. Wir müssen defensiv sehr flexibel und disziplini­ert sein“, so Finnbogaso­n mit Blick auf die offensive Schlagkraf­t der Hoffenheim­er.

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