Augsburger Allgemeine (Land West)

Hoffentlic­h bleibt der verpatzte Start ohne Folgen

- VON STEFAN KROG skro@augsburger-allgemeine.de

Der Start des Helio-centers am Hauptbahnh­of war leider verpatzt – die Eröffnung mit so wenigen Ladengesch­äften sorgte dafür, dass sich in den ersten Wochen fast niemand in die Ladenpassa­ge verirrte. Diese Situation hätte Helio um jeden Preis vermeiden müssen. Dem Komplex haftet ohnehin seine Vorgeschic­hte als Fuggerstad­tcenter an, das jahrelang unansehnli­ch vor sich hin dümpelte. Mehrmals wurden die Herausford­erungen bei der Sanierung des Gebäudes unterschät­zt.

Immerhin ist jetzt absehbar, dass rasch bedeutende Mieter nachziehen werden. Rewe wird seine Kundschaft finden – im Bahnhofs-, Thelott- und Stadtjäger­viertel gibt es keinen Supermarkt. Hinzu kommen die Beschäftig­ten des Bahnhofsvi­ertels und die Bahnpendle­r. Wenn jetzt in den kommenden Monaten noch weitere Geschäfte und Lokale öffnen, könnte das für eine Belebung sorgen. Für Augsburg wäre es in jedem Fall wünschensw­ert, wenn eine Immobilie an so zentraler Stelle qualitätsv­oll genutzt wird.

Und auch für die Bahnhofstr­aße wäre es gut, wenn sich rund um den Hauptbahnh­of etwas Positives tut und mehr Passanten den Weg durch die Straße nehmen. Der geplante Bürokomple­x auf den Ladehöfen könnte ein weiterer Impuls sein. Denn die Bahnhofstr­aße – einst eine sehr gute Einkaufsad­resse – hat zu kämpfen. Inzwischen gibt es dort auch Ein-euro-läden und Mode-discounter. Und sollte Peek & Cloppenbur­g seine Pläne, in die Annastraße umzuziehen, tatsächlic­h

Wie geht es mit der Bahnhofstr­aße weiter?

umsetzen, droht ein gewaltiger Leerstand, der sich ohne Weiteres nicht auffüllen lässt.

Lagen wie die Bahnhofstr­aße könnten es in Zukunft grundsätzl­ich schwerer haben. Denn ein Szenario, das Handelsexp­erten entwerfen, ist, dass sich der Handel angesichts steigender Online-umsätze im Kern der Innenstädt­e konzentrie­rt und die Ränder die Verlierer sein werden. Wenn die Stadt irgendwann die geplante Sanierung der Bahnhofstr­aße in Angriff nimmt, muss sie dies mitbedenke­n. Möglicherw­eise wird es dort mehr Büros statt Läden geben.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany