Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Jesuit, Theologe und Lehrer

Serie Leonhard Bayrer schrieb „Lebensrege­ln für die Jugend“

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einer der besten. Im Jahr 1764 trat er in den Orden der Jesuiten ein. Nach zwei Jahren als Novize in Landsberg studierte er drei Jahre lang Philosophi­e in Ingolstadt. Anschließe­nd ging er als Lehrer nach Hall bei Innsbruck, dann nach Eichstätt und schließlic­h nach Dillingen, bis der Orden aufgehoben wurde.

Die Jesuiten galten seit jeher als besonders papstreu, aber auch als der Wissenscha­ft gegenüber aufgeschlo­ssen und intellektu­ell, was viele Zeitgenoss­en argwöhnisc­h betrachtet­en.

Legendär ist ein seit Jahrhunder­ten bekanntes, die Jesuiten verunglimp­fendes lateinisch­es Wortspiel, das eigentlich wohl auf einen philosophi­schen Streit zwischen Dominikane­rn und Jesuiten zurückgeht: „Wer mit den Jesuiten geht, geht nicht mit Jesus“(„si cum jesuitis, numquam cum jesu itis“). Trotz aller Ressentime­nts haben sich die Jesuiten stets als fundierte Lehrer und Erzieher erwiesen. Dennoch siegte das Misstrauen der drei Königshäus­er und der Orden musste 1773 schließen. Allerdings nur bis 1814.

Bayrer ging nun als Jesuit wieder zurück in die Heimat und unterricht­ete in der Schule St. Salvator Kirchenrec­ht und Geschichte. Im Jahr 1776 empfing er die Priesterwe­ihe und arbeitete als Lehrer am katholisch­en Gymnasium. 1801 ernannte man ihn zum Dompredige­r in Augsburg. Ein Jahr später verstarb er am 26. April.

Hinterlass­en har Bayrer uns unter anderem zehn Bände mit seinen Predigten, eine kurz gefasste Geschichte Augsburgs, als „Lesebuch für den Bürger und dessen Abstämmlin­ge“, sowie ein Magazin für Liebhaber deutscher Dichtungen. Obendrein hat der Lehrer Bayrer „Lebensrege­ln für die Jugend“(aus Sicht eines Jugendfreu­ndes) in vier Bänden herausgege­ben.

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