Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Radlnacht kommt im nächsten Jahr wieder
Die Veranstaltung zog in den vergangenen Jahren tausende Radfahrer an, sorgte aber auch für Kritik. Der genaue Termin für 2019 wird noch gesucht, in anderen Punkten hat sich die Stadt schon festgelegt
Es war an einem Samstag Mitte September nach 21 Uhr, als rund 5000 Teilnehmer zwei Stunden lang durch Augsburg radelten. Den Teilnehmern der dritten Radlnacht gefiel’s. Ein Teil der Anwohner an der Strecke und Autofahrer beklagten Straßensperrungen und Staus. Die Kritiker führten zudem an, dass sich die Stadt diese einmalige Aktion im Jahr 100000 Euro kosten lässt, da die Teilnahme an der Radlnacht kostenlos ist. Eine Debatte wurde losgetreten. Jetzt gibt’s erste Erkenntnisse, wie es weitergeht.
Die sicherlich wichtigste Botschaft für alle Freunde der Großveranstaltung: Auch im Jahr 2019 gibt es eine Radlnacht. Dies sagt Baure- ferent Gerd Merkle (CSU) auf Anfrage. Sein Referat ist federführend zuständig für die Veranstaltung. Nach seinen Worten beginnen jetzt die Planungen für die Radlnacht 2019. Dabei gelte es zu berücksich- tigen, welche anderen großen Veranstaltungen im kommenden Jahr in der Innenstadt anstehen. Ein anderer Aspekt sei die Frage, wo möglicherweise größere Baustellen die Radler ausbremsen würden. Daher sei es gegenwärtig zu früh, einen Termin zu nennen, sagt Merkle. Auch zum Routenverlauf gibt es noch keine Angaben. Im September führte der 15 Kilometer lange Rundkurs über die Berliner Allee nach Lechhausen. Über Oberhausen und die Jakoberwallstraße ging es zu Start und Ziel in der Maxstraße. Die Fahrt durch den Schleifenstraßentunnel war für viele Teilnehmer ein Höhepunkt. Die Route führte komplett an Straßenbahnstrecken vorbei. Hier hatte die Stadt auf Beschwerden reagiert. Tramlinien verkehrten am Abend der Radlnacht regulär. Auf einzelnen Buslinien gab es Einschnitte.
In einigen Punkten hat die Stadt bereits festgelegt, wie es 2019 laufen soll. „Der Charme einer Nachtfahrt wird Jahr beibehalten“, sagt Merkle. Dies heißt, der Start erfolgt wieder nach 21 Uhr. Dies gelte für einen Termin im Sommer und Herbst. Dieses Jahr fand die Radlnacht wegen Terminproblemen im September statt, die beiden ersten Auflagen waren im Sommer. Ein Start um 21 Uhr ist an einem Samstag nötig, weil viele Geschäfte bis 20 Uhr geöffnet haben. Dazu zählt die City-galerie als Einkaufscenter. Mitarbeitern und Kunden soll die Möglichkeit gegeben werden, noch vor Straßenabsperrungen nach Hause zu kommen. In der Diskussion um die Zukunft der Radlnacht war der Sonntag als möglicher Termin genannt worden. Diese Idee sei vom Tisch, sagt Merkle: „Der Sonntag als Alternative ist von allen beteiligten Stellen verworfen worden.“Dazu gehören städtische Ämter, Polizei sowie an der Veranstaltung beteiligte Organisationen wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC).
Dass die Radlnacht 2019 am Geld scheitern wird, ist ausgeschlossen. 100 000 Euro zur Finanzierung sind im Doppelhaushalt 2019/2020 veranschlagt. In den Haushaltsberatungen gab es daran nichts auszusetzen. Der Stadtrat wird den Doppelhaushalt in der Sitzung am Dienstag, 27. November, verabschieden.