Augsburger Allgemeine (Land West)
Ulm feiert neue Linie der Straßenbahn
Größtes Projekt der Nachkriegsgeschichte
Ulm Jetzt geht’s los: Dreieinhalb Jahre nach dem Beschluss im Gemeinderat geht am Samstag eine weitere Linie des Ulmer Straßenbahnnetzes in Betrieb. Die Linie 2 kostete 270 Millionen Euro, ist das größte Infrastrukturprojekt der Ulmer Nachkriegsgeschichte und verbindet die Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg mit dem Schulzentrum auf dem Kuhberg.
Die Daten der drei Jahre andauernden Baustelle lassen erahnen, wo das ganze Geld geblieben ist: Die bewegten Erdmassen würden reichen, das Ulmer Münster in Originalgröße in dreifacher Ausfertigung als Sandburg nachzubauen. 22000 Lkw-Ladungen Aushub wurden abtransportiert, 47 Kilometer Bordsteine, 230 Kilometer Rohre, 35 Kilometer Schienen und 21,5 Kilometer Gas- und Wasserleitungen im Boden verlegt. Die inoffizielle Inbetriebnahme am Samstag mit Freifahrten ab etwa 12 Uhr wird von einem reichhaltigen Rahmenprogramm begleitet, bevor am Sonntag der Linienbetrieb startet. Und am Montag gehen wohl die Diskussionen weiter, wann die bayerische Schwesterstadt Neu-Ulm ans Netz angeschlossen wird.