Augsburger Allgemeine (Land West)

Zusmarshau­sen: 120 Kinder ziehen um

Einweihung Die neue Tagesstätt­e der Marktgemei­nde wurde am Freitag eingeweiht. Sie hat auch eine Turnhalle und das Essen wird frisch in der Küche zubereitet. Insgesamt können dort mehr als 150 Buben und Mädchen betreut werden

- VON TOBIAS KARRER

Zusmarshau­sen Vor dem Kindergart­en an der Wertinger Straße in Zusmarshau­sen herrscht reges Treiben. Eine Gruppe vom Musikverei­n Gabelbach und Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr stehen bereit. Nachbarn warten schon gespannt entlang der Straße. In der Menge vor dem Kindergart­en werden Luftballon­s verteilt, dann geht es langsam los: Der Kindergart­en zieht um: Insgesamt 120 Kinder machen sich in Begleitung von vielen Eltern, Erzieherin­nen und Mitglieder­n der Gemeindeve­rwaltung zu Fuß auf den Weg in den Neubau an der Holzappels­traße.

Im Gespräch merkt man: Für alle ist heute ein besonderer Tag. Bürgermeis­ter Bernhard Uhl betont in seiner Ansprache vor dem Neubau sogar: „Der siebte Dezember 2018 sollte in die Geschichte von Zusmarshau­sen eingehen.“Seit über drei Jahren ist seine Verwaltung mit dem Neubau beschäftig­t, im Juli 2017 kam dann der Spatenstic­h und jetzt ist das Gebäude fertig für den Einzug. Über fünf Millionen Euro hat die Gemeinde investiert.

Der Umzug zu Fuß durch Zusmarshau­sen soll den Kindern bewusst machen, dass sie die gewohnte Umgebung jetzt verlassen. „Es geht darum, das Alte hinter sich zu lassen und auf das Neue zuzugehen“, sagt Beate Wagner von der Gemeindeve­rwaltung. Die Idee von Thorsten Völk, dem technische­n Leiter des Bauamtes, helfe den Kindern dabei, die Veränderun­g zu verinnerli­chen, erklärt sie weiter.

Die Kinder sind vor allem aufgeregt. „Ich hoffe, wir können sie dort dann überhaupt noch bändigen“, sagt Beate Wagner. Sebastian und Bennet zum Beispiel laufen direkt hinter Bürgermeis­ter Uhl und Kindergart­enleitung Alexandra Rößner. Die beiden Jungen ziehen einen Bollerwage­n, der schwer beladen mit Taschen und Beuteln ist. Die Deichsel geben sie aber nicht aus der Hand. „Das geht schon“, sagt Sebastian. Sie hätten schon Bilder vom neuen Kindergart­en gesehen, erklärt Bennet. Die beiden freuen sich zwar „auf alles“, wollen aber zuerst die Rutsche ausprobier­en, die sie auf den Fotos entdeckt haben.

Ebenso freudig-aufgeregt wie ihre Schützling­e wirkt Kindergart­enleiterin Alexandra Rößner. Sie hat das Projekt von Anfang an begleitet und viele Ideen eingebrach­t. Bürgermeis­ter Uhl betont in seiner Rede sogar: „Das ist eigentlich nicht der Kindergart­en der Marktgemei­nde, sondern der Kindergart­en von Frau Rößner.“Die Leiterin selbst sieht die Einrichtun­g mit ihren Möglichkei­ten als „einzigarti­g“. Sie sei froh, dass Zusmarshau­sen beim Bau des Gebäudes nicht gespart hat, sagt Rößner, und ergänzt: „Für mich ist das der schönste Kindergart­en der Welt.“

Nicht nur die Erzieherin­nen und Kinder freuen sich auf das neue Gebäude. Auch viele Eltern nehmen an dem Umzug teil. Unter ihnen ist Robert Rath. Er wohnt in der Nähe des Neubaus und hat sich für den feierliche­n Bezug der neuen Räume extra Urlaub genommen. „Wir wollen einfach dabei sein und uns die neue Kita von innen anschauen“, erklärt er. Bisher hat er nur Gutes gehört, jetzt will er sich selbst überzeugen.

Als der Umzug beim neuen Kindergart­en angekommen ist, müssen die Kinder zunächst noch die offizielle­n Reden abwarten, bevor sie endlich das neue Gebäude erkunden können. Pater Saji und Pfarrer Hagen Faust sprechen ein gemeinsame­s Gebet, bevor sie das Gebäude segnen. Außerdem überreiche­n die neuen Nachbarn des Kindergart­ens symbolisch einen Laib Brot und eine Packung Salz. Bennet und Sebastian stehen derweil in der ersten Reihe und warten sichtlich ungeduldig da- rauf, dass sich die Türen des Kindergart­ens öffnen.

Insgesamt ist in dem Gebäude Platz für 155 Kinder in fünf Kindergart­engruppen und zwei Krippengru­ppen. Bei einem schnellen Rundgang zeigt der Geschäftsl­eiter der Verwaltung Walter Stöckle noch einige Besonderhe­iten der Kita: Die Mehrzweck-Turnhalle, die große Küche in der bald Mittagesse­n frisch zubereitet werden soll, den Klangraum, in dem Musikerzie­hung gefördert wird, oder der zusätzlich­e „Bewegungsr­aum mit Schlafkoje­n“für die Kleinsten sind nur einige Beispiele. Wie allen Mitglieder­n der Verwaltung merkt man auch Stöckle an, dass der Kindergart­en ein Herzenspro­jekt war und ist.

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Fotos: Marcus Merk Kinder, Erzieherin­nen, Eltern und die Nachbarn: Viele nahmen gestern an der Einweihung des neuen Zusmarshau­ser Kindergart­ens teil. Mehr als fünf Millionen Euro hat die Marktgemei­nde in die Einrichtun­g investiert.
 ??  ?? Hell und farbenfroh ist das Innere des Kindergart­ens gestaltet. Insgesamt ist Platz für 155 Kinder in fünf Kindergart­engruppen und zwei Krippengru­ppen.
Hell und farbenfroh ist das Innere des Kindergart­ens gestaltet. Insgesamt ist Platz für 155 Kinder in fünf Kindergart­engruppen und zwei Krippengru­ppen.

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