Augsburger Allgemeine (Land West)
Gemeinde vermietet Schlosshofsaal in eigener Regie
Gemeinderat Mangels Pächter vergibt Mickhausen die Räume tageweise an Veranstalter
Mickhausen Die Gemeinde vermietet künftig den Schlosshofsaal in eigener Regie. Trotz einer erneuten Ausschreibung konnte sie für die Bewirtschaftung der Räumlichkeiten keinen neuen Pächter finden. Zuletzt war dort für die Gastronomie der Catering-Service Cirkularium zuständig. Dieser hatte den Pachtvertrag nach nur einjährigem Betrieb fristgerecht gekündigt.
Der Schlosshofsaal im historischen ehemaligen Ökonomiegebäude auf dem Gelände des Renaissance-Schlosses ist eigentlich ein Hingucker. Er ist stilvoll eingerichtet, modernisiert und lädt bis zu 160 Personen ein zum geselligen Zusammensein und zu Feiern jeglicher Art wie Geburtstag, Hochzeit oder Familienfest. Er verfügt über eine Bühne für Konzerte und über eine voll funktionsfähige, komplett ausgestattete Gastronomieküche. Ebenfalls in die Veranstaltungen mit eingebunden werden kann der mit einem schönen alten Kirschbaum bewachsene große Innenhof.
Vor dem Augsburger CateringService tischte die Familie Biechele im Schlosshofsaal auf. Doch nach fünf Jahren, über 280 Veranstaltungen und 21000 Gästen war für den Familienbetrieb Schluss. Ein Nachfolger wurde im Oktober 2017 gefunden. Der Gastronomieservice konnte auf gute Referenzen verweisen, so im Theater Augsburg im Restaurant, auf der Freilichtbühne und auf die öffentliche Kantine im Augsburger Justizgebäude an der Gögginger Straße. Im Schlosshofsaal standen die gutbürgerliche Küche, aber auch moderne Gaumenfreuden im Mittelpunkt des Angebots. Doch die Verbundenheit hielt nur ein Jahr. Dann kündigte die Cateringfirma fristgerecht den Pachtvertrag. Als Grund dafür nannten die Geschäftsführer Ulrike Loew und Karl-Heinz Schantroch die Übernahme des Cateringservices in der Stadthalle Gersthofen. Dort stimmte der Stadtrat einem fünf Jahre laufenden Pachtvertrag zu. Mit einer Ausschreibung zur erneuten Verpachtung hatte die Gemeinde Mickhausen allerdings kein Glück. Es gingen keine Bewerbungen ein. Auch eine Anfrage einer Cateringfirma verlief im Sand.
Nun hat sich die Kommune dazu entschlossen, die künftige Vermietung selbst durchzuführen. Dazu wurde vom Gemeinderat eine entsprechende Entgeltverordnung sowohl für Saal als auch Küche aufgestellt. Darin ist beinhaltet, dass sich das Benutzungsentgelt aus der Grundmiete und den Nebenkosten für die vom Mieter gewünschten oder tatsächlich in Anspruch genommenen Sonderleistungen zusammensetzt. Im Klartext heißt das: Der Mietpreis beträgt für Bürger der Gemeinde pro Tag pauschal 120 Euro, bei Nutzung der Küche zusätzlich 60 Euro. Auswärtige müssen für die Miete 300 Euro zahlen.
Unter die Nebenkosten fallen unter anderem die Lautsprecheranlage und die Nutzung der Spülmaschine bei eigenem Geschirr mit jeweils 20 Euro sowie der Preis pro Gedeck, wenn der Mieter selbst spült, je nach Größe von einem Euro oder 50 Cent. Darüber hinaus verlangt die Gemeinde vom Mieter eine Sicherheitsleistung in Höhe von 500 Euro. ⓘ
Buchungen des Schlosshofsaales sind über die Gemeinde Mickhausen, Telefon 08204/1411, zu den Bürozeiten am Dienstag und Mittwoch von 8.30 bis 12 Uhr sowie am Mittwoch von 17.30 bis 19 Uhr, per Fax unter 08204/1581 oder per E-Mail unter mickhausen@t.online.de möglich.