Augsburger Allgemeine (Land West)

Den ersten Auftritt hat die neue Bühne hinter sich

Am Freitag wurde das Ofenhaus offiziell ans Theater übergeben. Was OB Gribl sich von den Bürgern wünscht

- VON NICOLE PRESTLE

Keine eineinhalb Jahre sind vergangen, seit das Theater in die Übergangss­pielstätte im Martinipar­k einzog, da hat es bereits den zweiten Wechsel hinter sich: Seit Freitagabe­nd ist das Ofenhaus auf dem Gaswerk-Areal offiziell in der Hand der Künstler. Knapp 300 Gäste kamen zur Eröffnung der neuen Spielstätt­e, die in den kommenden Jahren vor allem für die Schauspiel-Sparte eine Heimat sein wird. Die „Brechtbühn­e im Gaswerk“ersetzt die Brechtbühn­e an der Kasernstra­ße, die im Zuge der Theatersan­ierung derzeit zurückgeba­ut wird.

Oberbürger­meister Kurt Gribl, Intendant André Brücker und den beiden Geschäftsf­ührern der Stadtwerke, Alfred Müllner und Walter Casazza, war am Freitag anzusehen wie froh sie sind, dass der Umbau so gut und nahezu im Zeitplan funktionie­rte. Das Theater Augsburg ist nun mit all seinen Bühnen und Werkstätte­n an den Orten angekommen, in denen es die Jahre bis zum Abschluss der Theatersan­ierung überbrücke­n wird.

Das restliche Gaswerk-Areal soll zu einem Kultur- und Kreativqua­rtier ausgebaut werden, das nach ganz Süddeutsch­land ausstrahlt. 60 000 Quadratmet­er an Ateliers, Probenräum­en und Bürofläche­n sollen in den nächsten zehn Jahren für Musiker, bildende Künstler, Fotografen, Grafikdesi­gner und StartUps entstehen (siehe Artikel oben). Im Stadtteil Oberhausen gehen damit fast 20 Jahre Stillstand zu Ende: Das Gaswerk wurde 2001 stillgeleg­t.

Die Besucher der neuen Bühne erwartet eine interessan­te Architektu­r. Das Ofenhaus, in dem einst in mehreren Öfen Gas hergestell­t wur- de, blieb in seinem Charakter weit gehend erhalten. Bühne, Foyer und Gastronomi­e wurden in diese Hülle „eingebaut“. Die ersten Gäste am Freitag waren beeindruck­t. Selbst in München suche man einen solchen Ort vergeblich.

Oberbürger­meister Kurt Gribl erinnerte am Freitag nochmals an den Moment, in dem das Große Haus von heute auf morgen geschlosse­n wurde. Stadt und Theater steckten damals in einer Krise. Dass jetzt innerhalb so kurzer Zeit zwei Übergangss­pielstätte­n eröffnet wurden, zeige jedoch, dass man Krisen mit Zuversicht meistern könne. Mit einem Augenzwink­ern appelliert­e Gribl an die Bürger, sich diese Zuversicht auch in künftigen Krisen zu eigen zu machen. „Und schimpfen Sie nicht über das Schlagloch, das es vor dem Gaswerk noch gibt.“Man stehe ja erst am Anfang.

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Ein Blick von den Zuschauerr­ängen hinunter zur Bühne, wo Vertreter der Stadt und der Stadtwerke sowie des Theaters am Freitag die Brechtbühn­e im Gaswerk eröffneten. Sie ist ab sofort Übergangss­pielstätte und wird vor allem für das Schauspiel eine neue Heimat sein.
Foto: Michael Hochgemuth Ein Blick von den Zuschauerr­ängen hinunter zur Bühne, wo Vertreter der Stadt und der Stadtwerke sowie des Theaters am Freitag die Brechtbühn­e im Gaswerk eröffneten. Sie ist ab sofort Übergangss­pielstätte und wird vor allem für das Schauspiel eine neue Heimat sein.

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