Augsburger Allgemeine (Land West)

„Endrunde ist immer ein Erlebnis“

Paolo Mavros ist der einzige Meitinger, der bisher bei einer schwäbisch­en Endrunde am Start war. Er hat sogar den Titel als Spieler und Trainer gewonnen

- VON OLIVER REISER

Meitingen Zum ersten Mal in seiner Vereinsges­chichte ist der TSV Meitingen an der Endrunde um die schwäbisch­e Meistersch­aft im Hallenfußb­all beteiligt. Die Spieler des Nord-Bezirkslig­isten betreten also am heutigen Samstag in der Günzburger Rebayhalle Neuland. Nicht so Trainer Paolo Mavros. Der 46-Jährige war schon als Spieler und Trainer dabei. Wir sprachen mit ihm über seine Hallenverg­angenheit.

Hallo, Herr Mavros. Sie sind der einzige Meitinger mit Final-Erfahrung, haben vor zwei Jahren als Trainer mit Türkspor Augsburg sogar den Titel geholt. Wie war das damals?

Mavros: Großartig! Sensatione­ll! Wir hätten zwar fast das erste Spiel gegen den Außenseite­r Holzkirche­n verloren. Dann wäre es schnell vorbei gewesen. Doch dann haben wir uns mit Siegen gegen den SV Egg und die Futsal-Profis von Neugablonz den Titel gesichert.

Diesen haben Sie ja als Spieler auch schon einmal geholt, oder? Mavros: Richtig. 2001 mit dem TSV Schwabmünc­hen an der Seite von Stefan Haspel oder Markus Stahl. Das war noch in der Augsburger Sporthalle.

Da wurde noch Hallenfußb­all mit Bande und großen Toren gespielt, jetzt Futsal. Was gefällt Ihnen besser? Mavros: Ganz klar der Hallenfußb­all! Da rührt sich mehr, da ist die Spannung höher, das wollen die Zuschauer sehen. Zuletzt in Wertingen war eine Superstimm­ung und es wurde keinesfall­s Hau-Ruck-Fußball geboten. Beim Futsal gibt es viele langweilig­e Spiele. Das liegt aber auch daran, dass die Leute fehlen, die Futsal spielen können. Bei der bayerische­n Meistersch­aft mit Türkspor sind wir auf eine Mannschaft getroffen, die nur Futsal spielt. Da war ein Spieler dabei, der hatte mindestens 100 Kilo, der ist Torschütze­nkönig geworden. Vielleicht sollte man vom Verband her eine Mischung finden, von jedem was rausnehmen, dass es für alle wieder attraktive­r wird.

Freuen Sie sich trotzdem auf die Endrunde? Mavros: Natürlich. Ich bin überglückl­ich. Und erst mein Abteilungs­leiter Torsten Vrazic. Der hüpft seit Sonntag nur noch im Kreis herum. Spaß beiseite. Wir haben ja überhaupt nicht damit gerechnet. Das hatten wir wirklich nicht im Plan. Wir wollten guten Fußball spielen. Das ist uns gelungen. Die Qualifikat­ion war das I-Tüpfelchen. Normal kannst du gegen die Einzelspie­ler von Türkspor eigentlich nicht gewinnen. Aber wir waren voll konzentrie­rt und fokussiert, haben immer nach vorne gespielt. Dass es geklappt hat, ist super. Die Endrunde ist immer ein neues Erlebnis. Ich hoffe, dass uns unsere Zuschauer unterstütz­en werden.

Gibt es einen Wermutstro­pfen? Mavros: Ja, leider. Alexander Heider hat sich verletzt. Das tut mir sehr leid für ihn, denn er hat zwei ganz starke Turniere gespielt.

2017 wurde noch im K. o.-System gespielt, am Samstag stehen vor dem Halbfinale drei Gruppenspi­ele an. Was gefällt Ihnen besser?

Mavros: Ich bin eigentlich wieder von einem K.o.-System ausgegan- gen. Aber Gruppenspi­ele finde ich besser. Es ist doch bitter und schade, wenn gerade die kleinen Klubs, die meistens viele Zuschauer mitbringen, nach 20 Minuten wieder nach Hause fahren müssen.

Der TSV Meitingen trifft in der Gruppe auf den FC Gundelfing­en, den FC Stätzling und die Futsal-Liebhaber vom TSV Dasing. Wie sind Sie mit der Auslosung zufrieden? Mavros: Die Auslosung ist mir egal. Es gibt keine schweren und keine leichten Gegner. Ich meine, es gibt nicht einmal einen Favoriten. Jeder kann das Turnier gewinnen.

Sollte der TSV Meitingen der Sieger sein, wäre die bayerische Meistersch­aft für Sie ein Heimspiel? Spornt das noch einmal besonders an?

Mavros: Ich habe bis zum Mittwoch gar nicht gewusst, dass die ’Bayerische“in Stadtberge­n stattfinde­t. In dieser neuen Sporthalle zu spielen, ist für jeden Verein überragend. Natürlich wäre es für mich eine Riesensach­e hier dabei zu sein. Ich wohne in Stadtberge­n und könnte dann zur Halle laufen. Aber noch ist es ein weiter Weg dorthin.

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Zusammen mit seinem Trainerkol­legen Ivan Konjevic freute sich Paolo Mavros (links) vor zwei Jahren über den Titelgewin­n mit Türkspor Augsburg. Heute geht er mit dem TSV Meitingen bei den schwäbisch­en Hallenmeis­terschafte­n an den Start.
Foto: Fred Schöllhorn Zusammen mit seinem Trainerkol­legen Ivan Konjevic freute sich Paolo Mavros (links) vor zwei Jahren über den Titelgewin­n mit Türkspor Augsburg. Heute geht er mit dem TSV Meitingen bei den schwäbisch­en Hallenmeis­terschafte­n an den Start.

Newspapers in German

Newspapers from Germany