Augsburger Allgemeine (Land West)

Eine Finanzspri­tze für den Grottenau-Umbau

Das ehemalige Postgebäud­e wird für mehr als 20 Millionen Euro saniert. Aus München kommt nun ein Zuschuss von fast einer Million. Und zum Jahresende sollen die ersten städtische­n Mitarbeite­r einziehen

- VON ELENA WINTERHALT­ER

Von außen lässt sich nur schwer ahnen, was auf der Baustelle im ehemaligen Postgebäud­e in der Grottenau vor sich geht. Die Mauern und das Baugerüst versperren die Sicht ins Innere. Am Freitag durften einige Pressevert­reter einmal einen Blick in das Herzstück des Gebäudes werfen. Die Stadt hatte in den künftigen Konzertsaa­l des Leopold-Mozart-Zentrums – aktuell eine entkernte Halle mit viel Absperrban­d und blankem Beton – zu einer Pressekonf­erenz eingeladen.

Anlass dafür ist eine gute Nachricht aus München. Die Bayerische Landesstif­tung hat einen Förderantr­ag der Stadt bewilligt und unterstütz­t den Umbau und die Sanierung des alten Postgebäud­es mit Fördergeld­ern in Höhe von 928 000 Euro.

Geld, das die Stadt für das aktuelle Projekt (veranschla­gt waren dafür rund 23 Millionen Euro) sehr gut gebrauchen kann, wie Bürgermeis­terin Eva Weber betont: „Wir haben bei der Kalkulatio­n einen Kostenpuff­er von rund 25 Prozent für die Sanierung eingeplant. Der ist aufgrund der aktuellen Baukonjunk­tur fast aufgebrauc­ht.“Umso mehr habe man sich in Augsburg über den Brief der Landesstif­tung gefreut, sagt Weber.

Bereits Ende dieses Jahres sollen die ersten Bauabschni­tte fertig sein. Dann nämlich werden einige städtische Dienststel­len in die ehemalige Grottenau-Post ziehen. Dort sollen unter anderem das Amt für Kinder, Jugend und Familie sowie der Verkehrsüb­erwachungs­und Ordnungsdi­enst unterkomme­n. Anfang 2020 ist die Eröffnung des LeopoldMoz­art-Zentrums, der Musikhochs­chule der Universitä­t, geplant. „Der Konzertsaa­l wird das Herzstück eines neuen Kulturzent­rums“, sagt Weber.

Vor acht Jahren hatte die Stadt das sanierungs­bedürftige Gebäude gekauft. „In Augsburg wurde damals eine historisch­e Chance genutzt“, findet der ehemalige bayerische Landwirtsc­haftsminis­ter Josef Miller. Als Vorstandsv­orsitzende­r der Bayerische­n Landesstif­tung freut er sich besonders, wenn er mit guten Nachrichte­n in seine alte Heimat kommen kann. „Ich bin von den Entwicklun­gen in Augsburg in den letzten Jahren tief beeindruck­t“, sagt Miller.

Rund zehn Millionen Euro Fördergeld­er aus der Landesstif­tung kamen Augsburg in den letzten zehn Jahren zugute. So wurde der Bau des Elinor-Holland-Hauses der Stiftung Kartei der Not unterstütz­t, die Sanierung der historisch­en Wassertürm­e am Roten Tor, der Umbau des Kongressze­ntrums sowie die Erweiterun­g der Nachsorgee­inrichtung für chronisch-, krebs-, und schwerstkr­anke Kinder. Erst vergangene­s Jahr kamen von der Landesstif­tung eine Million Euro Förderung für die Sanierung des Theaters. „Auch in Zukunft wird uns bestimmt wieder ein Projekt einfallen, bei dem wir auf die Unterstütz­ung der Landesstif­tung setzten können“, sagt Bildungsre­ferent Hermann Köhler.

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Foto: Annette Zoepf Josef Miller, Vorstandsv­orsitzende­r der Bayerische­n Landesstif­tung (links), übergab die Förderzusa­ge an Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber und Bildungsre­ferent Hermann Köhler.

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