Augsburger Allgemeine (Land West)
Kinder malen wie der Künstler Josef Dilger
Kultur Waldwichtelkindergarten übergibt Bilder zur Jubiläumsausstellung im Rathaus von Bobingen
Bobingen Eine besondere Überraschung präsentierten Kulturamtsleiterin Elisabeth Morhard und Bürgermeister Bernd Müller im Bobinger Rathaus anlässlich der Eröffnung der Dilger-Ausstellung: Die Kinder der Malgruppe des Waldwichtelkindergartens in der Siedlung hatten sich selbst als Künstler betätigt. Tanja Haas vom Kindergarten berichtet: „Unser Jahresmotto ist im Jubiläumsjahr natürlich Bobingen. Weil unsere Kinder aus allen Ortsteilen kommen, beschäftigen wir uns auch mit den Besonderheiten der Ortsteile. Und da gehört auch der Maler Josef Dilger dazu.“
Um den Kindern den Künstler näherzubringen, habe man einen Dilger-Kalender bekommen und sich vom Kulturamt für eine Woche sogar ein echtes Original ausleihen können. „Dann haben unsere Kinder gesagt, das können wir auch und wir haben begonnen, die Originale abzumalen“, sagt Haas. Entstanden sind bei diesem Projekt erstaunlich gute und originalgetreue Bilder. Diese „fast schöneren Originale“durften die Buben und Mädchen nun bei der Eröffnung der DilgerAusstellung im Rathaus einem großen Publikum präsentieren, welches sich voll des Lobes für die jungen Künstler zeigte.
Entlohnt wurden die jungen Maler nicht nur mit tosendem Applaus, sondern auch mit einer Tafel der neuen Dilger-Schokolade, die auch im Weltladen verkauft wird.
Bürgermeister Bernd Müller freute sich, dass viele Besucher zur Vernissage gekommen waren. „Es war eine wegweisende Entscheidung, im Jahr 2000, diese Stiftung zu schaffen und damit das künstlerische Vermächtnis Josef Dilgers zusammenzuhalten“, so Müller. Bobingens Kulturpreisträger Reinhold Lenski erinnert sich als früherer Kulturamtsleiter noch genau an den Werdegang der Dilger-Stiftung. Auch er schätzt den kulturellen Wert der Stiftung als „unermesslich für unsere Nachkommen“ein.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von einem Cello-Trio der Musikwerkstatt Bobingen mit Alina Schröder, Johanna Kraus und Barbara Burann, die mit der Ouvertüre zur „Feuerwerksmusik“den Abend eröffneten und mit dem Stück „Frühling“von Antonio Vivaldi beendeten. Einen besonderen Höhepunkt hatte die Ausstellung am Ende zusätzlich aufzuweisen: Das Bild mit dem Namen „Irmgard“, welches im zweiten Stock seinen Platz gefunden hat, konnte mit seiner Namensgeberin konkurrieren. Irmgard Riedlinger, eine Freundin der Dilger-Töchter, von der das Porträt stammt, war selbstbei der Ausstellungseröffnung in Bobingen anwesend.