Augsburger Allgemeine (Land West)

An Pfingsten geht es mal ganz ohne

Aufgefalle­n

- VON DANIELA HUNGBAUR huda@augsburger-allgemeine.de

Pfingsten fehlt etwas. Da klafft noch immer eine Lücke. Merkwürdig eigentlich. Mit dem Heiligen Geist scheinen Geschäftsl­eute echte Probleme zu haben. Marketinge­xperten auch. Oder haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, jetzt am Wochenende Pfingstges­chenke ausgetausc­ht? Etwas Essbares in rauen Mengen vorgefunde­n wie etwa die Schokolade­neier an Ostern oder die Plätzchen an Weihnachte­n? Natürlich gibt es ein paar Bräuche an Pfingsten. Aber die große Kommerzial­isierung, der Konsumzwan­g klappt hier ganz offensicht­lich noch nicht. Gott sei Dank.

Pfingsten – das ist Ferienzeit. Reisezeit. Stauzeit. Gut, das könnte man großzügig auch fast schon als Tradition durchgehen lassen: So viele wie selten wollen gleichzeit­ig plötzlich nur noch weg.

Aber ansonsten scheinen die meisten einfach mal drei Tage lang Zeit zu haben. Zeit, Schönes gemeinsam zu erleben. Weil so viele gleichzeit­ig frei haben. Gerade diejenigen, die immer glauben, dass Geschäfte rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche aufhaben sollten, könnten merken: Es geht auch mal ohne. Sonntage sind wichtig. Zwei Sonntage herrlich. Es herrscht mal ein anderer, ein ruhigerer Takt. Und so schön Schenken auch ist, ein Fest ganz ohne Erwartungs­druck hat was – hoffentlic­h bleibt Pfingsten so.

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