Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Stück Berg-Geschichte
Allgäu Erzgruben-Erlebniswelt am Grünten
Der Grünten ist vor allem als Wanderziel bekannt. Am „Wächter des Allgäus“wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch auch Erz abgebaut. Um dieses Kapitel Berg-Geschichte erlebbar zu machen, hat die Gemeinde Burgberg, auf deren Gebiet der Grünten liegt, 2006 die „Erzgruben-Erlebniswelt“geschaffen. Besucher können dort drei ehemalige Erzgruben von innen und von außen besichtigen. Zudem gibt es ein Museumsdorf, in dem die Entstehung des Eisenerzes, der historische Bergbau, die Verhüttung und Gewinnung sowie die Verarbeitung des Eisens in den Schmieden gezeigt werden.
Start der zwei- bis zweieinhalbstündigen Stollen-Besichtigungstour ist am Museumsdorf. Der Rundgang wird von einem als Bergbau-Knappe verkleideten Guide begleitet. Der Weg führt durch hügeliges Gelände zunächst zur „Andreas-Grube“. Hier geht es nicht in den Berg hinein, die Anlage befindet sich im Freien. Ein Teil der Grube ist freigelegt, ein großes Stück wurde jedoch über die Jahrhunderte zugeschüttet. Besucher können auf einer Brücke über die zehn Meter tiefe Schlucht gehen. Der „AndreasTagebau“ist einer der älteren Grubenanlagen und hat eine Länge von 200 Metern. Nun geht es weiter zur „Theresien-Grube“, die zum Besucherbergwerk ausgebaut wurde. Ein Helm ist dort Pflicht. Fast 60 Meter führt der Weg hinein in den Berg. Dort wird anschaulich die harte und gefährliche Arbeit der Knappen beleuchtet. Letzte Station der Tour ist die „Anna-Grube“. Nach etwa 30 Metern befinden sich Besucher aber nicht etwa auf dem Grund der Grube, sondern auf einem Podest. Von dort aus geht der Blick hinein in den zehn Meter tiefen und 120 Meter langen Schacht.
Wer sich weiter informieren will, kann das im „Knappendorf“tun – etwa in der Schauschmiede, der Bergbau- oder der Geologie-Hütte. Für Kinder gibt es einen Spielplatz oder die „Erzgruben-Rallye“– eine Erkundungstour durch das Museumsdorf. Stefanie Dürr