Augsburger Allgemeine (Land West)
Nadal macht das Dutzend voll
Spanier gewinnt mal wieder French Open
Paris Es muss für seine Gegner wie eine Drohung geklungen haben, als Rafael Nadal nach dem zwölften French-Open-Titel seine Rückkehr für 2020 ankündigte. „Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder hier sein werde“, sagte der 33 Jahre alte Spanier nach einer Heldensaga, die in der Tennis-Historie wohl unerreichbar bleiben wird. Zum zwölften Mal stand Nadal im Finale von Roland Garros, zum zwölften Mal hieß der Sieger Nadal. Kein anderer Vertreter seines Sports – weiblich oder männlich, in der Profi-Ära oder zu Beginn des vergangenen Jahrtausends – hat je zwölf Mal bei ein und demselben Grand-SlamTurnier triumphiert.
„Herkulisch“– mit nur einem Wort auf der Titelseite versuchte die französische Sportzeitung L’Équipe die kaum zu fassende Dimension dieses Erfolges zu umschreiben. War der PremierenTitel für die Australierin Ashleigh Barty ein veritabler Coup, so hat Titel Nummer zwölf keinen überrascht. Und doch imponierte vor allem die Art und Weise, wie Nadal dominierte.
„Es wird nie mehr einer kommen wie Nadal. Das wird es wohl nie mehr geben, dass einer zwölf Mal ein GrandSlam-Turnier gewinnt wie Nadal“, sagte Dominic Thiem. Der 25-jährige Österreicher konnte gegen diesen Nadal in dieser Form nichts ausrichten und unterlag in drei Stunden 3:6, 7:5, 1:6, 1:6.
Mit seinem 18. Grand-Slam-Titel rückt der Spanier dem 20-fachen Rekord-Champion Roger Federer immer näher. „Ganz ehrlich, darüber denke ich nicht nach, ob ich Roger einhole oder nicht“, sagte Nadal. Und führte aus: „Du kannst nicht immer frustriert sein, weil dein Nachbar ein größeres Haus hat als du oder einen größeren Fernseher oder einen besseren Garten. So sehe ich das Leben nicht.“