Augsburger Allgemeine (Land West)

Das Logistikhe­rz schlägt an der Autobahn

Wirtschaft Gewerbeflä­chen am Schnittpun­kt von A8 und B300 bei Aichach sind bei Unternehme­n begehrt

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach Die Autobahn A8 ist die Hauptverke­hrsader der Region. Die Achse zwischen Augsburg und München ist fast schon wieder so verstopft wie im Vorkriegsz­ustand, der 2010 mit dem durchgängi­gen sechsstrei­figen Ausbau beendet wurde. Der Schwerverk­ehr hat generell zugenommen und dazu kommt, dass sich auf den Gewerbeflä­chen an der A 8 immer mehr Logistik-Unternehme­n ausbreiten.

Die Noerpel-Gruppe aus Ulm baut derzeit einen Speditions­standort in Odelzhause­n gleich hinter der Grenze von Aichach-Friedberg. Ab Ende des Jahres sollen dort 250 Mitarbeite­r auf 12000 Quadratmet­ern mit 100 Verladetor­en Waren umschlagen. Dort sei auch Platz für weiteres Wachstum, so das Unternehme­n. Die Begründung für die Standortwa­hl: „Entlang der Achse Augsburg-München sehen wir ein immenses Wachstumsp­otenzial.“Das sehen auch die Logistiker, die sich im Gewerbepar­k Acht300 der Kommunen Aichach und Dasing am Kreuzungsp­unkt von Autobahn und Bundesstra­ße ansiedeln. Von hier geht es nicht nur schnell nach Ost und West, sondern mittlerwei­le auch zunächst vierspurig und dann meist dreispurig Richtung Norden. Die Nachfrage nach Grundstück­en auf dem Areal im Schnittpun­kt der Wirtschaft­sräume Augsburg, München und Ingolstadt ist hoch. Bis 2021 soll am Gallenbach­er Berg alles verkauft sein. Verfügbar sind derzeit noch rund vier von insgesamt 28 Hektar Gewerbeflä­che.

Der Deutsche Paketdiens­t (DPD) will dort mit seinem neuen Paketsorti­erzentrum Anfang 2020 starten. Rund 45 Millionen Euro investiert das Unternehme­n und bebaut mit über 30000 Quadratmet­ern eine Fläche so groß wie vier Fußballfel­der. Bis zu 93 000 Pakete sollen hier künftig täglich umgeschlag­en werden und 380 Mitarbeite­r beschäftig­t sein. Der E-Commerce boomt und das spürt auch der Paketdiens­t. Die Expansion stößt nicht nur auf Begeisteru­ng: Insbesonde­re der Bund Naturschut­z hat bereits mehrmals den Flächenver­brauch der Branche an den Beispielen Gallenbach­er Berg und den Ansiedelun­gen der B17 südlich von Augsburg angeprange­rt.

Nebenan liefert schon seit über vier Jahren das hochmodern­e Logistikze­ntrum des Discounter­s Norma Lebensmitt­el und sogenannte NonFood-Artikel an über 130 Filialen in Schwaben, Ober- und Niederbaye­rn aus. Es war das erste Gebäude im interkommu­nalen Gewerbepar­k. In der 22000 Quadratmet­er großen Logistikha­lle sind auf über 4000 Quadratmet­ern Kühlhäuser integriert. Norma hat insgesamt rund 20 Millionen Euro investiert. Unter anderem auch in ein angedockte­s Verwaltung­sgebäude und hochmodern­e Gebäude- und Logistikte­chnik. Auf dem Dach erzeugen Solarmodul­e Strom und im Gebäude wird Energie gespart.

Die Autobahn-Standorte von Noerpel, DPD und Norma haben eine Gemeinsamk­eit. Sie ersetzen alle bestehende Lager in den Großstädte­n. Noerpel ist bislang im Münchner Stadtteil Moosach. Aufgrund der Innenstadt­lage könne man dort nicht weiter expandiere­n, so die Gruppe. Der DPD-Neubau wird das bestehende Paketdepot im Augsburger Stadtteil Lechhausen ersetzen und auch das Norma-Lager ist von Lechhausen in den Gewerbepar­k Acht300 umgezogen.

 ?? Foto: Erich Echter ?? Das Gewerbegeb­iet Acht300 bei Aichach, am Schnittpun­kt von Autobahn und Bundesstra­ße, ist bei Logistikun­ternehmen begehrt. Norma ist schon seit 2015 am Standort, die DPD baut dort derzeit ein neues Paketzentr­um.
Foto: Erich Echter Das Gewerbegeb­iet Acht300 bei Aichach, am Schnittpun­kt von Autobahn und Bundesstra­ße, ist bei Logistikun­ternehmen begehrt. Norma ist schon seit 2015 am Standort, die DPD baut dort derzeit ein neues Paketzentr­um.

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