Augsburger Allgemeine (Land West)
Uni beruft weiteren Medizinprofessor
Personalie Alexander Hyhlik-Dürr übernimmt den Lehrstuhl für Gefäßchirurgie in Augsburg
Der Gefäßchirurg Alexander Hyhlik-Dürr ist seit 1. Juni Inhaber des neuen Lehrstuhls für Gefäßchirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. Professor Hyhlik-Dürr ist bereits seit 2017 Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg. Der Mediziner befasst sich in seinem Fach mit Erkrankungen des Herzkreislaufsystems wie Schlaganfällen oder Aneurysmen. Er forscht insbesondere zu Implantaten und Gefäßprothesen. Seine breite klinische Expertise und interdisziplinäre Forschung werde er jetzt auch als Lehrstuhlinhaber in den Aufbau der Augsburger Universitätsmedizin einbringen, hieß es. Unipräsidentin Sabine DoeringManteuffel teilt mit, bislang habe es deutschlandweit nur sechs Medizinische Fakultäten mit einem Lehrstuhl für Gefäßchirurgie gegeben. Im Augsburger Konzept zum Aufbau einer Universitätsmedizin habe man sich dazu entschieden, einen siebten Lehrstuhl zu errichten. „Weil wir dieses Fach für wichtig halten“, so die Präsidentin. HyhlikDürr sagt, die Gefäßchirurgie sei im Vergleich zu anderen Disziplinen zwar ein kleineres, aber dennoch bedeutendes Fach. Denn Erkrankungen wie das Aortenaneurysma oder Schlaganfälle infolge verkalkter Halsschlagadern würden neben den Herzerkrankungen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland zählen.
Seine Berufung auf den Lehrstuhl ermöglicht es dem Gefäßchirurgen, seine Forschung weiter zu intensivieren. Im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit steht die Frage, wie gut und zuverlässig die Implantate sind, die er bei seinen Patienten einsetzt. „Darüber hinaus wollen wir die Wirkung von Umwelteinflüssen wie Rauchen, Ernährung oder Sport auf Gefäßerkrankungen erforschen.“Eine enge Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern aus dem Bereich Environmental Health Sciences, die an Forschungsthemen zu Umwelt und Gesundheit arbeiten, kann HyhlikDürr sich als sehr fruchtbar vorstellen. „Wir wollen nicht zuletzt aber auch Genaueres darüber wissen, was passiert, wenn wir einem Patienten sogenannte Stents oder Gefäßprothesen operativ einsetzen und damit den Organismus durch das Einbringen von Fremdmaterial beeinflussen.“2017 implantierte Hyhlik-Dürr mit seinem Team bayernweit erstmals in einem komplizierten Eingriff minimalinvasiv eine Aortenbogenprothese mit zwei Seitenarmen. Sie konnte die Durchblutung von Kopf, Gehirn und Armen eines männlichen Patienten sicherstellen. 2018 waren Hyhlik-Dürr und seine Kollegen zusammen mit Partnern der interventionellen Radiologie bayernweit die Ersten bei der erfolgreichen Anwendung einer neuartigen Methode der Dialyseshunt-Anlage, die den Patienten minimalinvasiv durch Punktion – statt mittels eines chirurgischen Schnitts – auf die Blutwäsche vorbereitet.