Augsburger Allgemeine (Land West)
Nur kleine Schritte fehlen dem Wohngebiet noch
Erschließung Die Straßenlaternen leuchten schon, jetzt werden noch Bäume gepflanzt. Dann können die Häuslebauer im neuen Baugebiet in der Bobinger Siedlung kommen. Ein Entwässerungsgraben soll zur grünen Insel werden
Bobingen-Siedlung „Mission erfüllt“– so könnte die Meldung in Kurzform heißen, die das Tiefbauamt dem Stadtrat überbrachte. Die Straßenbauarbeiten im Neubaugebiet Siedlung-Nord/Herbststraße sind abgeschlossen. Es werden zwar noch einige Restarbeiten ausgeführt, aber die Verkehrsfreigabe der Herbststraße ist bereits erfolgt und das Baugebiet wird mit Beginn der Erschließung freigegeben.
Dabei gibt es eine durchaus positive Nachricht zu vermelden. Das gesamte Projekt blieb nicht nur im geplanten Kostenrahmen von 4,9 Millionen Euro, die Gesamtkosten waren sogar um rund 150 000 Euro geringer als geplant. Zwar hätte es innerhalb der einzelnen Gewerke Verschiebungen der Kosten gegeben, aber letztendlich sei es insgesamt günstiger geworden. Zu den Veränderungen bei den Kosten hätten hauptsächlich nicht vorhersehbare Posten geführt. So musste belasteter Boden entsorgt werden und teilweise ein Bodenaustausch wegen zu geringer Tragfähigkeit durchgeführt werden. Zudem mussten an der Herbststraße einige Kanalhausanschlüsse erneuert werden.
Auch ein altes, nicht bekanntes Bauwerk wurde gefunden. Hierbei handelte es sich wohl um eine Überlaufeinrichtung der alten Klärgrube, die sich in diesem Bereich einmal befunden hat. Die Begleitung durch eine archäologische Fachfirma ist heute grundsätzlich vorgeschrieben. Dies verursachte in der Siedlung zusätzliche Kosten von 93000 Euro. Diese Kosten wurden in einem sogenannten Nachtrag zusammengestellt und die Beauftragung der Firmen vom Stadtrat einstimmig gebilligt. Nachdem sich einige Anwohner gewundert hatten, warum in den neuen Straßen bereits die Laternen brennen, erklärte Bürgermeister Bernd Müller, dass dies schlicht und einfach der Gesetzeslage entspräche. Sobald die Straßen fertiggestellt und für den Verkehr zugänglich sind, müssten sie auch beleuchtet werden. Ob dort bereits Häuser stehen oder nicht, spiele dabei keine Rolle. Da überall neueste LED-Lampen eingebaut seien, wäre der Energiebedarf einigermaßen zu verschmerzen.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war dann die anstehende Ausschreibung für die Begrünung des Gebietes. Das Büro Wipflerplan stellte dabei den Entwurf vor, der die Grundlage der Ausschreibung bilden soll. Interessant ist die geplante Renaturierung des Entwässerungsgrabens entlang der Straße zum Sportplatz. Hier sollen der Uferbereich abgeflacht, die Wasserfläche vergrößert und der Graben zugänglich gemacht werden. Durch Sitzgelegenheiten soll eine für die Allgemeinheit nutzbare grüne Insel am Rande des Neubaugebietes entstehen.
In Anlehnung an die Straßennamen, wie beispielsweise Johannisoder Heidelbeerweg, sollen auch reale Beerensträucher und verschiedene Obstbäume gepflanzt werden. Generell soll sich die Begrünung an den Rändern und im Verlauf der Straßen dieses neuen Teils der Siedlung harmonisch in das Gesamtbild zwischen Auwald und Stadtwald einfügen.
Zusätzlich soll die Straßenbegrünung an der Herbststraße dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, vor allem im Bereich der Verschränkung der Straße an der Kreuzung zur Winterstraße. Denn dadurch würde die Straßenführung optisch besser erkennbar und die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer auf die Engstelle gelenkt. Auch ein Aufenthaltsbereich mit Treffpunkt und Kinderspieleinrichtung wird geplant. Die Ausschreibung für die Erstellung der Grünarbeiten solle unverzüglich erfolgen. Die geplanten Kosten für die gesamte Maßnahme werden auf rund 270 000 Euro geschätzt.
Bürgermeister Müller wies noch darauf hin, dass es sich bei der Planung keineswegs um die „Luxusversion“einer Begrünung handle, sondern dass sich die Stadt sehr eng an die Auflagen der zuständigen Behörden halte.