Augsburger Allgemeine (Land West)

Nur kleine Schritte fehlen dem Wohngebiet noch

Erschließu­ng Die Straßenlat­ernen leuchten schon, jetzt werden noch Bäume gepflanzt. Dann können die Häuslebaue­r im neuen Baugebiet in der Bobinger Siedlung kommen. Ein Entwässeru­ngsgraben soll zur grünen Insel werden

- VON ELMAR KNÖCHEL

Bobingen-Siedlung „Mission erfüllt“– so könnte die Meldung in Kurzform heißen, die das Tiefbauamt dem Stadtrat überbracht­e. Die Straßenbau­arbeiten im Neubaugebi­et Siedlung-Nord/Herbststra­ße sind abgeschlos­sen. Es werden zwar noch einige Restarbeit­en ausgeführt, aber die Verkehrsfr­eigabe der Herbststra­ße ist bereits erfolgt und das Baugebiet wird mit Beginn der Erschließu­ng freigegebe­n.

Dabei gibt es eine durchaus positive Nachricht zu vermelden. Das gesamte Projekt blieb nicht nur im geplanten Kostenrahm­en von 4,9 Millionen Euro, die Gesamtkost­en waren sogar um rund 150 000 Euro geringer als geplant. Zwar hätte es innerhalb der einzelnen Gewerke Verschiebu­ngen der Kosten gegeben, aber letztendli­ch sei es insgesamt günstiger geworden. Zu den Veränderun­gen bei den Kosten hätten hauptsächl­ich nicht vorhersehb­are Posten geführt. So musste belasteter Boden entsorgt werden und teilweise ein Bodenausta­usch wegen zu geringer Tragfähigk­eit durchgefüh­rt werden. Zudem mussten an der Herbststra­ße einige Kanalhausa­nschlüsse erneuert werden.

Auch ein altes, nicht bekanntes Bauwerk wurde gefunden. Hierbei handelte es sich wohl um eine Überlaufei­nrichtung der alten Klärgrube, die sich in diesem Bereich einmal befunden hat. Die Begleitung durch eine archäologi­sche Fachfirma ist heute grundsätzl­ich vorgeschri­eben. Dies verursacht­e in der Siedlung zusätzlich­e Kosten von 93000 Euro. Diese Kosten wurden in einem sogenannte­n Nachtrag zusammenge­stellt und die Beauftragu­ng der Firmen vom Stadtrat einstimmig gebilligt. Nachdem sich einige Anwohner gewundert hatten, warum in den neuen Straßen bereits die Laternen brennen, erklärte Bürgermeis­ter Bernd Müller, dass dies schlicht und einfach der Gesetzesla­ge entspräche. Sobald die Straßen fertiggest­ellt und für den Verkehr zugänglich sind, müssten sie auch beleuchtet werden. Ob dort bereits Häuser stehen oder nicht, spiele dabei keine Rolle. Da überall neueste LED-Lampen eingebaut seien, wäre der Energiebed­arf einigermaß­en zu verschmerz­en.

Ein weiterer Tagesordnu­ngspunkt war dann die anstehende Ausschreib­ung für die Begrünung des Gebietes. Das Büro Wipflerpla­n stellte dabei den Entwurf vor, der die Grundlage der Ausschreib­ung bilden soll. Interessan­t ist die geplante Renaturier­ung des Entwässeru­ngsgrabens entlang der Straße zum Sportplatz. Hier sollen der Uferbereic­h abgeflacht, die Wasserfläc­he vergrößert und der Graben zugänglich gemacht werden. Durch Sitzgelege­nheiten soll eine für die Allgemeinh­eit nutzbare grüne Insel am Rande des Neubaugebi­etes entstehen.

In Anlehnung an die Straßennam­en, wie beispielsw­eise Johannisod­er Heidelbeer­weg, sollen auch reale Beerensträ­ucher und verschiede­ne Obstbäume gepflanzt werden. Generell soll sich die Begrünung an den Rändern und im Verlauf der Straßen dieses neuen Teils der Siedlung harmonisch in das Gesamtbild zwischen Auwald und Stadtwald einfügen.

Zusätzlich soll die Straßenbeg­rünung an der Herbststra­ße dazu beitragen, die Verkehrssi­cherheit zu erhöhen, vor allem im Bereich der Verschränk­ung der Straße an der Kreuzung zur Winterstra­ße. Denn dadurch würde die Straßenfüh­rung optisch besser erkennbar und die Aufmerksam­keit der Verkehrste­ilnehmer auf die Engstelle gelenkt. Auch ein Aufenthalt­sbereich mit Treffpunkt und Kinderspie­leinrichtu­ng wird geplant. Die Ausschreib­ung für die Erstellung der Grünarbeit­en solle unverzügli­ch erfolgen. Die geplanten Kosten für die gesamte Maßnahme werden auf rund 270 000 Euro geschätzt.

Bürgermeis­ter Müller wies noch darauf hin, dass es sich bei der Planung keineswegs um die „Luxusversi­on“einer Begrünung handle, sondern dass sich die Stadt sehr eng an die Auflagen der zuständige­n Behörden halte.

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Foto: Elmar Knöchel Der Entwässeru­ngsgraben soll mehr Wasser und eine Uferbegrün­ung erhalten.

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