Augsburger Allgemeine (Land West)

Modular Was auf dem Gaswerkare­al passiert

Musik Die Böden vor den Bühnen sind für das Jugendfest­ival bereit, die Platzgesta­lter werkeln schon. Bald folgen Bühnen, Technik und Stände. Festivalle­iter Christoph Elwert berichtet, wie das „Umtopfen“bislang funktionie­rt

- VON MIRIAM ZISSLER

Das Jugendfest­ival Modular wirft auf dem Oberhauser Gaswerkare­al seine Schatten voraus: Von Donnerstag, 20., bis Samstag, 22. Juni, wird es dort erstmals stattfinde­n. Während der Bereich vor der großen Bühne am Gaskessel bereits mit kleinen Steinen fein säuberlich ausgelegt und platt gewalzt wurde, liegen vor der künftigen Bühne im Park Hackschnit­zel. Die Platzgesta­lter des Festivals sind ebenfalls am Werk – ein bekanntes Objekt haben sie schon aufgestell­t. Der Wal, der sich 2018 noch im Teich im Wittelsbac­her Park befand, liegt nun auf einer Wiese. „Das Umtopfen des Festivals verläuft bislang verhältnis­mäßig gut“, sagt Festivalle­iter Christoph Elwert. Gemeinsam mit dem Organisati­onsteam des Stadtjugen­drings, die im Auftrag der Stadt das Jugendfest­ival organisier­en, hat Elwert vor zwei Wochen eine Wohnung in der ehemaligen Direktoren­villa auf dem Gelände bezogen.

Von seinem Bürofenste­r aus kann er nun die Geschehnis­se auf der Wiese vor der Bühne im Park beobachten, sieht Wiesen, Obstbäume, Hackschnit­zel und den Gaskessel, der mit seiner Größe das Areal dominiert. Das Jugendfest­ival Modular fand seit dem Jahr 2012 im Kongress am Park und im Wittelsbac­her Park mitten in der Stadt statt. Nach und nach wurden die Außenfläch­en ausgeweite­t, das Festival großteils nach draußen verlagert. Mit den Jahren mehrten sich allerdings auch die Beschwerde­n von Bürgern über Lärmbeläst­igung. Deshalb wurde 2017 ein Bürgertalk organisier­t, in dem es auch über den künftigen Veranstalt­ungsort des Festivals ging. Von der Stadt wurde das Gaswerkare­al als Alternativ­e ins Spiel gebracht. Im vergangene­n Jahr einigten sich die Vertragspa­rtner darauf. 2000 Anwohnerbr­iefe wurden in Oberhausen verteilt, um die nun direkt betroffene­n Bürger zu informiere­n. „Wir haben auch zwei Führungen für Anwohner und Gewerbetre­ibende angeboten, damit sie sich ein Bild von dem Gelände und unseren Plänen machen können.“

Das Organisati­onsteam stecke viel Arbeit in Informatio­n und Prävention, um die Anwohner mit ins Boot zu holen. Elwert: „Auf unserer Homepage werden wir auch wieder eine Nummer veröffentl­ichen, bei der sich Bürger während des Festivals melden können, wenn es ihnen zu laut ist.“Der Lärmschutz­beauftragt­e des Festivals setze sich dann mit den Betroffene­n in Verbindung, besuche sie auch zu Hause, um dort Messungen durchzufüh­ren. Daneben stünde das Team im engen Konmit dem Ordnungsam­t. Viel Arbeit wartet auf das Organisati­onsteam in den kommenden Tagen. Ende der Woche beginnt der Aufbau der Bühnen und Absperrung­en – der Eintritt für Programmma­cher, Sponsoren und Crew-Mitglieder muss daneben organisier­t werden. Rund 450 ehrenamtli­che Helfer zählt das Festival inzwischen. Die jungen Menschen werden in verschiede­nen Bereichen, wie Einlass, Künstlerbe­treuung oder bei den „Trash-Heroes“, die sich um das Müll-Management kümmern, eingeteilt. „Manche sind bei diesem Festival bereits das fünfte Mal mit dabei und werden dafür auch von uns geehrt“, erzählt der Festivalle­iter. Für ihr Konzept, das die Jugend in der Organisati­on des Festivals mit einbindet, wurde der Stadtjugen­dring bereits mehrmals ausgezeich­net. Die Dimension des Festivals habe sich zwar vergrößert. So verfügt das Jugendfest­ival inzwischen über ein Budget von 1,2 Millionen Euro. „Dennoch ist es uns wichtig, dass wir unseren regionalen Charakter behalten“, betont Christoph Elwert. Dabei ist dem Organisati­onsteam neben der Einbindung der ehrenamtli­chen Helfer auch die Förderung des musikalisc­hen Nachwuchse­s wichtig.

In diesem Jahr wird es erstmals das Format „ModularPlu­s“geben – eine Plattform, bei der sich Newcomer aus Augsburg und Umgebung präsentier­en und vernetzen können. Die Musiker treten am Samstag auf der Bühne im Theater (Brechtbüht­akt ne im Ofenhaus) auf. Auf die Gastronomi­e des Ofenhauses müssen die Besucher während des Festivals verzichten, da sich Geschäftsf­ührer Tobias Emminger und sein Team in diesen Tagen ausschließ­lich um das Catering für Künstler und CrewMitgli­eder kümmern werden. Für die Besucher gibt es ein abwechslun­gsreiches kulinarisc­hes Angebot an den zahlreiche­n Ständen.

Auch wenn das Modular-Festival nun in Oberhausen stattfinde­t, hat es sich nicht vollkommen von der Innenstadt verabschie­det. „Auf dem Gaswerkare­al wird es keine Aftershowp­artys geben. Das Gelände wird um 1 Uhr nachts geschlosse­n. „Um 23 Uhr enden die Konzerte auf dem Festival. Danach wird in unseren Partnerclu­bs City-Club, Hallo Werner, Kantine, Lamm, Oh Boi und Bungalow weitergefe­iert. So haben wir uns mit den Vertretern der Club- und Kulturkomm­ission geeinigt“, sagt Christoph Elwert. ⓘ

Tickets Drei-Tages-Tickets sind ausverkauf­t. Tagesticke­ts gibt es sowohl online auf der Homepage des Festivals als auch an den Vorverkauf­sstellen in den swa-Kundencent­ern am Königsplat­z und am Hohen Weg und den Filialen der Bäckerei Wolf am Rathauspla­tz, Königsplat­z und in der Maximilian­straße.

In den kommenden Tagen werden wir Sie über die weiteren Festivalvo­rbereitung­en informiere­n. Artikel über Platzgesta­ltung, Volunteers, Bands, Anreise und den Pop-Preis Roy folgen.

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Fotos: Annette Zoepf Der Blick vom Modular-Büro in der ehemaligen Direktoren­villa, auf dem Gaswerkare­al geht direkt auf das Festivalge­lände. Dort wo Festivalle­iter Christoph Elwert auf der Bank Platz genommen hat, wird die Bühne im Park stehen. Als Grundlage wurden auf der Wiese bereits Hackschnit­zel ausgebreit­et.
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Noch zeigt Festivalle­iter Christoph Elwert in den luftleeren Raum. Kommende Woche werden sich in diesem Bereich die Toiletten und die Bühne am Bauwagen befinden.
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Die Platzgesta­lter sind am Werk: Der Wal wurde bereits aufgestell­t.

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