Augsburger Allgemeine (Land West)

Verhalten der Stadt hat ein „Gschmäckle“

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Zum Artikel „Zukunft der historisch­en Feste ist ungewiss“vom 4. Juni: Vorausgesc­hickt sei, dass ich selbst Mitglied in historisch­en Vereinen bin und bei historisch­en Veranstalt­ungen in Augsburg und anderen Orten auftrete. Das Folgende ist ausschließ­lich meine Meinung: Alle erfolgreic­hen historisch­en Stadtfeste haben eine Gemeinsamk­eit: Sie werden von den Städten selbst veranstalt­et und von engagierte­n Ehrenamtli­chen aus der historisch­en Szene organisier­t.

Dass die Interessen­gemeinscha­ft Historisch­es Augsburg sich unter ihrem früheren Vorstand von der Stadt hat einspannen lassen, das Historisch­e Bürgerfest in Augsburg auf eigenes Risiko zu veranstalt­en, war ein kostspieli­ger Irrweg. Man kann den Mut von Frau Borowitzki und den Herren Nowak und Aumiller kaum unterschät­zen, in dieser Situation die Vorstandsc­haft zu übernehmen und zu versuchen, die Aufgabe der Wahrung und Präsentati­on der wechselvol­len Geschichte Augsburgs zu erfüllen. Aber dankt die Stadt dieses Engagement? Pustekuche­n! Die Stadt druckst sich von einer Verhandlun­g zur nächsten mit halbherzig­en, immer im Konjunktiv formuliert­en Absichtser­klärungen durch, ohne jemals Farbe zu bekennen. Ein „Gschmäckle“bekommt dieses Verhalten noch dadurch, dass die Stadt längst als Veranstalt­er historisch­er Feste aktiv ist: Alle zwei Jahre findet im Botanische­n Garten der „Tag der Renaissanc­e“statt, organisier­t vom Verein Augsburger Geschlecht­ertanz, aber veranstalt­et und finanziert vom Botanische­n Garten, einem Tochterunt­ernehmen der Stadt. Warum hat sich die Stadt entschloss­en, einen einzelnen Verein zu favorisier­en?

Peter Gustav Bartschat, Augsburg

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