Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Bildung kommt zu kurz
Zum Artikel „Stadt will Schulsanierung aus Geldmangel streichen“vom 5. Juni:
Mit einem 300-Millionen-Euro-Geschenk machte das städtische Bündnis der CSU, SPD und der Grünen auf sich aufmerksam und betonte damit das Interesse der Politik gegenüber den Schülern und Lehrern, wohl auch taktisch vor der Landtagswahl 2018. Nun stellte sich heraus, dass die 300 Millionen Euro wohl auch nicht für die vorgenommenen Sanierungen ausreichen. Für die Feststellung, dass das Geld jedoch vorn und hinten nicht ausreichen wird, muss man kein Genie sein. Wenn allein die Fachoberschule 88 Millionen Euro verschlingt, wie sollen dann 300 Millionen Euro auch nur im Ansatz für die Sanierung bzw. den Zustandserhalt der restlichen ca. 70 Augsburger Schulen ausreichen, von denen ein Großteil in ähnlichem, untragbaren Zustand ist?
An dieser Stelle zitiere ich die Worte des Augsburger Bildungsreferenten Herrn Köhler (CSU), welcher wie folgt auf eine Schülerdemonstration mit ähnlicher Erkenntnis reagierte: ,,Unser Eindruck ist ein ganz anderer als der von den Initiatoren vermittelte. Bei allem Verständnis für die Ungeduld der jungen Leute – die Kritik ist unangebracht.“(Augsburger Allgemeine, 5.10.2018)
Dass nun noch weniger Sanierungspotenzial hinter den 300 Millionen Euro steckt als bisher angenommen, zeigt die Fehlkalkulationen der zuständigen Referenten und dass die Schüler mit ihren Demonstrationen und ihrer Kritik wohl doch damit recht hatten, dass die Bildung einmal mehr zu kurz kommt. Jonas Holm, Augsburg