Augsburger Allgemeine (Land West)
Badeunfall: Leiche des 16-Jährigen gefunden
Unglück Der junge Mann wurde Anfang Juni abgetrieben, als er den Lech überqueren wollte. Nun herrscht Gewissheit
Jetzt gibt es für die Angehörigen traurige Gewissheit: Der 16-jährige Jugendliche, der vor rund zehn Tagen beim Baden im Lech in Augsburg verunglückt ist, ist tot. Wie die Polizei meldet, fand ein Mitarbeiter des Wasserkraftwerks am Lechkanal in Gersthofen am frühen Montagmorgen einen männlichen Leichnam. Der Tote befand sich im Bereich der Rechenanlagen des Wehrs.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, dass es die Leiche des seit dem 2. Juni vermissten Jugendlichen ist. Die Polizei habe keine Zweifel daran, dass der Tod des Jungen ein Unfall gewesen sei, sagt Polizeisprecher Michael Jakob. Es steht demnach auch fest, dass er durch Ertrinken gestorben ist. Der 16-Jährige war am Nachmittag des 2. Juni zusammen mit einem gleichaltrigen Begleiter auf der Höhe der Kleingartenanlage Griesle in der Firnhaberau in den Lech zum Schwimmen gegangen. Den Angaben der Polizei zufolge versuchten die beiden, den Fluss zu durchschwimmen. Der nun tot aufgefundene Jugendliche trieb dann aber im Wasser ab.
Der zweite Jugendliche habe sich selbst wieder ans Ufer retten können, hatte ein Polizeisprecher am Tag nach dem Unglück mitgeteilt. Er sei vorsorglich in die Kinderklinik gebracht worden, habe aber keine körperlichen Schäden erlitten. Augenzeugen hatten an diesem Tag gegen 16 Uhr eine hilflose Person im Lech wahrgenommen und Hilfeschreie gehört. Der Bereich, in dem die Suche lief, erstreckte sich rund 20 Kilometer lechabwärts bis Ellgau. Wasserwacht und DLRG waren mit gut 60 Personen im Einsatz. Auch Feuerwehren und Polizei beteiligten sich an der Suchaktion. Sie wurde gegen 18.30 Uhr abgebrochen, als es keine weiteren Ansatzpunkte mehr für die Suche gab. Zunächst hofften die Retter darauf, dass sich der 16-jährige Vermisste ebenfalls selbst wieder aus dem Wasser in Sicherheit bringen konnte. Zu Hause hatte er sich bis zum Abend allerdings nicht gemeldet. Die Eltern des 16-Jährigen wurden durch ein Kriseninterventionsteam betreut.
Die Ermittler vermuten, dass der 16-Jährige durch die starke Strömung abgetrieben wurde, unterging und sein Körper sich unter Wasser verhakte. Später könnte die Leiche dann weiter zu dem Gersthofer Wasserkraftwerk getrieben worden sein. Der Mitarbeiter fand den Toten am Montag gegen 5.40 Uhr. Das Kraftwerk befindet sich am Lechkanal im Norden des Gersthofer Stadtgebiets, auf Höhe des Industrieparks. Der Fundort der Leiche liegt rund sechs Kilometer entfernt von der Stelle, an der die beiden Jugendlichen zum Schwimmen ins Wasser gegangen sind. Anfang Juni führte der Lech wegen der starken Regenfälle in den Tagen zuvor viel Wasser. Die Wasserwacht warnt weiter davor, in dem Fluss schwimmen zu gehen. Der Pegel sinke inzwischen zwar langsam, sagt Sprecher Marco Greiner, aber der Wasserstand sei immer noch relativ hoch und die Strömung entsprechend stark.