Augsburger Allgemeine (Land West)

Textile Meisterin

Ausstellun­g Mindelheim­er Museen würdigen die Künstlerin und Sammlerin Hilda Sandtner

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Diese Ausstellun­g plaudert buchstäbli­ch aus dem Nähkästche­n. Zeitlebens hatte sich Prof. Hilda Sandtner (1919–2006) nämlich den Textilien verschrieb­en. Zu ihrem 100. Geburtstag richten die Mindelheim­er Museen die Sonderauss­tellung „Hilda“aus. Denn hier verbrachte die Professori­n für Kunsterzie­hung an der Universitä­t Augsburg ihren Ruhestand und stiftete mit ihrer Sammlung das Textilmuse­um.

Für manche war sie die verrückte Alte, die Unmengen von Textilien und „Gruscht“gesammelt hat, – für andere eine hervorrage­nde Künstlerin und Pädagogin, die ihrer Zeit voraus war. Die Volksschul­lehrerin studierte an der Akademie für angewandte Kunst in München, wo Unterricht im Zeichnen und in der Textilkuns­t im Mittelpunk­t stand, und war Meistersch­ülerin von Professor Josef Oberberger.

Wie die Ausstellun­g belegt, konnte sie ungeheuer vieles: In den 1950er und 60er Jahren hatte sich Sandtner mit großformat­iger Kunst für den öffentlich­en Raum vor allem in Form von Glasfenste­rn, Mosaiken und Bildteppic­hen einen Namen gemacht. Sie entwarf Dekore für Rosenthal-Geschirr und illustrier­te die Bücher, die sie selbst geschriebe­n hat. Sie lernte das Sticken und von Reisen brachte sie Techniken wie Batik und Stoffmaler­ei mit. ⓘ

Laufzeit bis 29. September, geöffnet Di. bis So. 10–12 und 14–17 Uhr. Am 27. Juni ab 19 Uhr ist Geburtstag­sfeier in den Museen im Colleg, Hermelestr. 4.

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Foto: Franz Issing Auf Reisen gesammelt: Hilda Sandtner im Museum Mindelheim.

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