Augsburger Allgemeine (Land West)
Altstadtfest endlich wieder am Schloss
Kultur Vor drei Jahren noch eine Baustelle, steht das Wahrzeichen der Stadt nun im Mittelpunkt des Altstadtfestes. Es gelten strenge Regeln für alle Teilnehmer, denn das Wichtigste für die Verantwortlichen ist die Wahrung der Tradition
Vor drei Jahren noch eine Baustelle, steht das Wahrzeichen der Stadt nun im Mittelpunkt der Friedberger Zeit im Juli. Es gelten strenge Regeln für alle Teilnehmer, denn das Wichtigste für die Verantwortlichen ist die Wahrung der Tradition.
Friedberg Bald heißt es wieder „Habe die Ehre“oder „Auf die Gesundheit“: Die Friedberger Zeit wirft ihre Schatten voraus. Sie schlägt Bögen – sowohl zwischen Geschichte und Moderne als auch zwischen den jüngeren und älteren Bewohnern. So verwandelt sich Friedberg vom 12. bis zum 21. Juli nach drei Jahren Pause wieder historiengetreu in eine Stadt aus der Barockzeit des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Hauptdarsteller sind zu einem großen Anteil aber junge Leute. Sie spielen einmal mehr eine besondere Rolle beim Altstadtfest.
Und genau dies können sie erfreulicherweise auf der neuen Hauptbühne tun, die am Wittelsbacher Schloss steht. Vor drei Jahren war daran noch gar nicht zu denken, das Schloss wurde seinerzeit saniert. Seit vergangenem Jahr ist es wieder geöffnet. Zu sehen bekommen die Besucher des Altstadtfestes dort vor allem Auftritte der Jugendlichen von sechs Friedberger Schulen. Die Mittelschule widmet sich beispielsweise den „Friedberger Uhrmacherspiegeleien“, die Konradin-Realschule wagt einen „Versuch über die
Zeit“. Aber auch weitere Ensembles zeigen verschiedene Darbietungen.
Die Tanzgruppe
Barocco wartet mit höfischen Tänzen aus der Barockzeit auf, die Friedberger Vokalsolisten spielen gleich am ersten Samstag der Veranstaltung abends einen „Ohrenschmaus zur Friedberger Zeit“.
Allerhand geboten ist aber auch an etlichen anderen Orten in der InSechs weitere feste Bühnen gibt es allein. Sehr aktiv beteiligen sich dort mehrere Friedberger Vereine und Gruppierungen mit eigenen Beiträgen. Allein der TSV Friedberg führt unter anderem Sportakrobatik, Trampolinspringen und ein Gauklerspiel auf. Hinzu kommen weitere Musik-, Tanzund Theaterdarbietungen.
Kulturamtsleiter und Cheforganisator Frank Büschel konnte in diesem Jahr insgesamt 67 Standanmeldungen verzeichnen. Wie immer befinden sich unter den Teilnehmern zahlreiche Handwerker, die den Gästen die Gewerbe der Barockzeit näherbringen. Zusätzlich machen 27 Wirte mit, die jeweils strengen Auflagen folgen müssen. So ist klar geregelt, dass Speisen wie Pommes oder Currywurst genauso tabu sind wie Cola oder Fanta.
Stilecht soll das Altstadtfest daherkommen, das ist seit nunmehr 30 Jahren des Bestehens die Hauptsache. „Wir wollen hier die spezielle Atmosphäre erhalten, die unsere Besucher von jeher schätzen“, erklärt Büschel. Er ist seit 2001 mit der Planung der Friedberger Zeit betraut.
Teil der von ihm angesprochenen Atmosphäre ist auch die Kleiderordnung. Am liebsten wird es gesehen, wenn man in traditionellem Gewand erscheint, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen. Die Belohnung: Wer das tut, hat freien Eintritt. Alle anderen zahlen fünf Euro pro Tag oder zehn Euro für die gesamte Festdauer, um das Stadtsiegel zu erhalten, mit dem man Zutritt hat. Für alle Mitwirkenden ist ein passendes Gewand sogar Vorschrift, so steht es in der Präambel, die bis ins Detail regelt, was erlaubt ist und was nicht. Ein bei der Stadt zu beantragendes „Tanzmusikpatent“erhalten darüber hinaus nur diejeninenstadt. gen Künstler, die Instrumente aus der Barockzeit spielen.
Zu den obligatorischen Umzügen zur Eröffnung am Freitagabend und dem Abschluss sonntags gesellt sich dieses Jahr ein weiterer Höhepunkt: Die Friedberger Stadt- und Jugendkapelle spielt Händels „Wassermusik“– und das am Weiher des Wittelsbacher Schlosses.
Problematisch könnte die Parksituation während des Altstadtfestes werden. Vorgesehene Parkflächen sind auf der Homepage zur Veranstaltung ausgewiesen. Grundsätzlich ist es nach Möglichkeit dennoch empfehlenswert, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.
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Öffnungszeiten Das Altstadtfest öffnet unter der Woche von 18 bis 24 Uhr, freitags von 18 bis 1 Uhr, an den Samstagen von 16 bis 1 Uhr und sonntags von 14 bis 24 Uhr. Weitere Informationen unter www.friedberger-zeit.de.