Augsburger Allgemeine (Land West)

Rosenparad­ies vor dem Reihenhaus

Tag der offenen Tür Brigitte Winter zeigt in Deubach wieder ihre Arbeiten und Pflanzen. Der Garten unterliegt einem ständigen Wandel und der Grund dafür ist unter anderem auch ein Schädling

- VON JUTTA KAISER-WIATREK

Ein kleines Gartenpara­dies können die Besucher wieder beim „Tag des offenen Ateliers“der Künstlerin Brigitte Winter in Deubach erfahren. Sie zeigt, dass auch auf wenigen Quadratmet­ern eines Reihenhaus­gartens ein bezaubernd­er Rosengarte­n geschaffen werden kann. Wie das aussieht, lesen Sie auf

Gessertsha­usen Die Schönheit von Natur und Kunst, vereint in einem traumhaft angelegten Garten – das können die Besucher alle Jahre wieder beim „Tag des offenen Ateliers“der Künstlerin Brigitte Winter in Deubach erfahren. Dann, wenn ihre Rosen üppig blühen, heißt es für sie „Bühne frei“für eine außergewöh­nliche Pracht an Rosen und Kunstwerke­n.

Auch in diesem Jahr haben sich wieder zahlreiche Besucher aufgemacht, um einen traumhafte­n Spaziergan­g durch einen blühenden und duftenden Rosengarte­n zu genießen und dabei überrasche­nden Kunstwerke­n zu begegnen. Dabei handelt es sich keineswegs um ein weitläufig­es Areal. Winter zeigt deutlich, dass auch auf wenigen Quadratmet­ern eines Reihenhaus­gartens ein bezaubernd­es Gartenpara­dies geschaffen werden kann. Eine Grundstruk­tur erhält der Garten dabei durch Klinker- und Granitwege in traditione­llen Mustern, einem großen Brunnen mit Sitzfläche, einem Badeweiher mit Wasserfall und einer vertieft angelegten Pergola.

Zwar gibt bei der Gartengest­altung immer wieder gewisse Veränderun­gen. Allerdings sind die traumhafte­n, historisch­en Hochstammr­osen, Rosenstöck­e, -sträucher die Grundeleme­nte für Winters Paradies. Schädlinge haben jedoch ihren 30 Buchskugel­n und den Einfassung­en, die für Schlossgar­tenatmosph­äre sorgten, so zugesetzt, dass sie in diesem Jahr ersatzweis­e auf zwergigen Frauenmant­el setzt, erklärte sie den Besuchern. Dieser verleihe dem Garten mit einer leichten, mediterran­en Stimmung nun eine etwas andere Note. Statt Ritterspor­n vertritt nun das Eisenkraut die blaue Farbe im Garten.

In den vergangene­n zwei, drei Jahren habe sie sich etwas spezialisi­ert, erklärt sie. Sie sieht sich weniger als Töpferin, sondern eher als keramische Bildhaueri­n. Dabei gebe es einen ständigen Wandlungsp­rozess. Und so überrascht­e sie ihre Besucher mit weitgehend neuen Werken. Die Garten- und Kunstliebh­aber verweilten bisweilen gerne einige Zeit auf Sitzgelege­nheiten im Schatten, um die besondere Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.

Neu sind vor allem ihre Engelsfigu­ren, angelehnt an die Fuggerputt­i in der Annakapell­e. Diese haben eher Gesichter alter Männer, sie aber sieht in einem Engel einen kleinen, verschmitz­ten Jungen, was sie auch perfekt in den Gesichtern verdeutlic­ht. „Es sieht aus, als ob man tatsächlic­h von einem kleinen Jungen angelächel­t würde“, sagten einige Besucher.

Besondere Bewunderun­g errangen ihre „Spitzenmäd­chen“, die mit einer Höhe von 1,20 Meter im Garten polarisier­en und deren Schönheit von den üppig blühenden Rosensträu­chern noch unterstric­hen wird. Wie Diven, teils mit Röcken aus üppig wachsenden Blumensträ­uchern, scheinen sie durch den duftenden Garten zu flanieren, ja manchmal gar zu schweben. Dabei fällt auf, dass Winter bei ihren großen Skulpturen nur Frauenfigu­ren gestaltet. „Eine Frau ist mir eben nah, ich kann mich in sie hineinfühl­en“, erklärt sie dazu. Den männlichen Part verkörpert sie des Öfteren mittels eines Vogels, der die Frauenfigu­ren begleitet.

Viel Beachtung fand auch ihre etwas kleine Figur „Flammentan­z“, mit der sie den Weg einer Frau beschreibt, die bereits im übertragen­en Sinn durchs Feuer gehen musste und daraus dennoch mit Selbstbewu­sstsein und hoch erhobenen Hauptes hervorgega­ngen ist.

Termin Ein weiterer Tag des offenen Gartenatel­iers findet statt in Deubach, Rehlingens­traße 11, am Sonntag,

16. Juni, von 10 bis 17 Uhr.

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Foto: Marcus Merk Ihren Rosengarte­n und ihr Atelier öffnet Brigitte Winter in Deubach.

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