Augsburger Allgemeine (Land West)
Weit ploppen, bodenständig feiern
Spaßwettkampf Der Sieger wird von seinem Erfolg völlig überrascht, die Veranstalter sind mehr als zufrieden
Langenneufnach Sie ist kurios. Manche nennen sie sogar skurril. Die Bierkäpsel-Weitschussmeisterschaft, kurz BKWSM, auf einer Talsenke östlich des Langenneufnacher Tennisplatzes hatte jedenfalls wieder viel Publikum angezogen. 32 Teilnehmer kämpften bei dem Wettbewerb um Sieg und Wanderpokal. Ob der alljährlich durchgeführte Wettkampf nun ulkig, schräg oder spleenig ist, sei dahingestellt. Die knapp 200 Besucher hatten jedenfalls ihre Freude daran. Das alles trage zum Charme der Wettkampfserie bei, ergänzte Vereinsmitglied Johannes Dantele, der mit Martin Reisacher die Turnierleitung innehatte. „Wäre die Veranstaltung größer und professioneller, dann würde sie ihren Zauber verlieren“, sagte er. In der jetzigen Größenordnung kämen auch die vielen Helfer bei Auf- und Abbau sowie Organisation vor und hinter den Kulissen noch dazu, das Fest zu genießen. Dass die Geselligkeit stimme, zeige sich auch darin, dass viele Familien mit ihren Kindern das Fest gerne besuchten.
Auch an Teilnehmern mangelte es dem Wettbewerb nicht. Wie 2018 nahmen wieder 32 „Plopper“teil. Plopper deshalb, weil es den meisten Mitmachern gelang, den Käpsel der Bierflasche, bevorzug mit einem Meterstab, mit einem satten Plopp ins Spielfeld zu bugsieren. Den Wunsch der Veranstalter nach einem Zehn-Meter-Schuss konnten die Teilnehmer nicht erfüllen. Im Finale setzte der Sieger sich in zwei Bierkäpsel-Schüssen mit einer Gesamtflugweite von 9,81 Metern vor David Fuchs durch. Letzterer hatte bereits im Vorjahr den zweiten Platz erreicht. Im Kampf um Platz drei machte Lorenz Fischer das Rennen.
Der Gewinner, ein 28-Jähriger aus Dinkelscherben, wurde von seinem Erfolg beim ersten Wettbewerbsauftritt völlig überrascht: „Ich dachte, ich bin nach der Vorrunde raus. Dann stand ich plötzlich im Finale und habe gewonnen.“In der Überraschung fiel ihm auch im Siegerinterview mit unserem Mitarbeiter nicht auf, dass er von Berufs wegen nicht in der Zeitung stehen darf. Am Dienstag schilderte er seine Situation telefonisch, sodass wir auf eine Nennung des Namens verzichten. So ein Wettkampf habe aus seiner Sicht nicht viel mit Können oder Tüchtigkeit zu tun, erklärte der 28-jährige Dinkelscherber. Vielmehr sei das Glück im entscheidenden Moment ausschlaggebend.
Bei der Teamwertung nahmen gleich 14 Mannschaften teil. Sie trugen so illustre Namen wie Schöner Leberkäs, Unverdient, Hier für Bier, La Familia, Gardaheisle Allstars oder D’bucklige Verwandtschaft. Den Titel ergatterte sich hier die B-Jugend mit Felix Schuster, Dominik Söllner und Felix Rost. Das Trio erreichte eine Gesamtweite von 16,8 Metern. Dahinter platzierten sich die Teams Rennleitung und Die Hütigen.
Markus Schauer freute sich vor allem darüber, dass viele ehemalige Champions teilgenommen hatten. „Auch der Nachwuchs hat kräftig mitgemischt“, verdeutlichte Johannes Dantele. Demzufolge mache sich der Verein um den Fortbestand des Wettbewerbs keine Sorgen. „Bewährt haben sich auch die bestehenden Spielregeln“, sagte Schauer.