Augsburger Allgemeine (Land West)
Student fotografiert Bildband über das Herrenhaus Bannacker
Geschichte Johannes Zerwes hat das historische Kleinod in Texten und Aufnahmen gewürdigt
Bannacker Als sich Bernward und Christa Boecker vor 25 Jahren entschieden, das Herrenhaus Bannacker sanieren zu lassen, konnte niemand ahnen, welches Kleinod dort im Süden von Augsburg entstehen würde. Anlässlich des Jubiläums und zum 85. Geburtstag von Bernward Boecker hat der Bergheimer Architekturstudent Johannes Zerwes ein Architekturporträt des Herrenhauses in Form eines Buchs erstellt. Dieses übergab er dem Hausherren im Rahmen einer Geburtstagsfeier.
1993 hatten die Boeckers das einst dem Gut Bannacker zugehörige denkmalgeschützte Anwesen „Bannacker 2“gekauft. Es besteht aus dem „Alten Herrenhaus“mit dem nördlichen Wirtschaftsteil, der um 1815 unter Freiherr Johann von Süßkind errichtet wurde und der 1905 unter Fürst Karl Georg Fugger von Babenhausen erbauten Villa. Das gesamte Anwesen war schwer in Mitleidenschaft gezogen und stellenweise baufällig und einsturzgefährdet, wie sich Architekt Gottfried E. Schröder im Vorwort zu dem Bildband erinnert. Wenn heute im ehemaligen Reitstall Konzerte junger Musiker stattfinden, erinnert nichts mehr an diese Episode. Dass er sich an das Buchprojekt machte, liegt an seiner großen Begeisterung für alte Gebäude, erzählt Johannes Zerwes. Als Ministrant in Bergheim führten die Leonhardiritte an dem Anwesen vorbei – das Haus habe in seiner Kindheit eine große Faszination auf ihn ausgeübt. „Ich habe mich immer gefragt, wie es wohl darin aussieht“, berichtet er.
Als Überraschung für den Hausherren bekam er jetzt die Möglichkeit, dort viele Stunden mit seiner Kamera zu verbringen und den aktuellen Zustand akribisch festzuhalten. Dazu kommen historische Fotos aus der Sanierungszeit und davor, die die Entwicklung eindrucksvoll zeigen. Das im Eigenverlag publizierte Buch ist auf hochwertigem Papier gedruckt und aufwendig gestaltet. Bislang gibt es nur 50 Exemplare, doch angesichts der Begeisterung der Geburtstagsgäste könnte er sich vorstellen, dass das Buch in einer größeren Auflage allen interessierten Lesern zugänglich gemacht wird, sagt der Autor.