Augsburger Allgemeine (Land West)

Augsburger singt bei „The Voice“

Fabian Haugg war am Donnerstag­abend in der Sendung zu sehen. Wie die Coaches entschiede­n und wieso der 26-Jährige gleich zwei Lieder vortrug

- VON PHILIPP WEHRMANN UND MIRIAM SCHEIBE

Der Augsburger Fabian Haugg hat sich der Jury bei „The Voice of Germany“gestellt. „Ich mache ganz viel Straßenmus­ik und spiele auch ansonsten alle möglichen Veranstalt­ungen, die man sich so vorstellen kann“, sagte er in der Show. Er sei in ganz Europa unterwegs gewesen und habe überall seine Gitarre ausgepackt, wo es schön war.

Der 26-Jährige hat einen Werdegang hinter sich, der eher untypisch für einen Straßenmus­iker ist: Er absolviert­e ein duales Studium in Betriebswi­rtschaftsl­ehre und arbeitete bei einem mittelstän­dischen Unternehme­n im Landkreis Günzburg. „Ich bin kein Straßenmus­iker, der aus dem normalen Leben geflohen ist.“Ihm habe auch der Bürojob gefallen – die Musik aber besser. Seit zweieinhal­b Jahren kann er von der Musik auch leben, neben seiner Straßenmus­ik tritt er auf privaten Events und Konzerten auf und gibt Musikunter­richt.

Am Donnerstag­abend war er auf ProSieben bei den neunten „Blind Auditions“auf der Bühne zu sehen. Dort sitzen die Coaches mit dem Rücken zum Sänger. Erst wenn sie einen Buzzer drücken, dreht sich ihr Sessel um, sodass sie den Sänger sehen können – und derjenige kann sich dann für einen Coach entscheide­n. Haugg sang „Hold my Girl“von George Ezra. Einige Coaches wippten im Takt, nickten, schlussend­lich aber drückte keiner von ihnen auf seinen Buzzer, der junge Augsburger hatte es nicht in die nächste Runde geschafft. Coach Mark Forster begründete seine Entscheidu­ng nach dem Song. „Du hast es nicht geschafft, mich zu berühren, außerhalb meines Ohres.“Er glaube aber, dass er das eigentlich könne. Rea Garvey fragte Haugg, ob er Songwriter sei, seine eigenen Songs schreibe. Ja, antwortete er. Garvey forderte ihn auf, einen seiner eigenen Songs zu spielen: Ein Lied, das er einmal für eine Freundin geschriebe­n habe. Nach dem Lied kreischte das Publikum, Zuschauer sprangen auf. Die Entscheidu­ng der Jury jedoch war schon gefallen: Haugg kommt bei „The Voice of Germany“nicht in die nächste Runde.

In den sozialen Medien teilte Haugg einen Ausschnitt seines Auftritts. „Stolz wie Oskar“, schrieb er dazu. „Wann kann man schon mal ’ne eigene Nummer im Fernsehen spielen?“, schrieb er. Dass die Performanc­e seines eigenen Songs wirklich im Fernsehen gezeigt wurde, hatte Haugg nicht erwartet, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion erzählte. Umso mehr habe er sich dann darüber gefreut, zumal er mit seinem eigentlich­en Auftritt nicht wirklich zufrieden gewesen sei. Manche seiner Fans drückten ihr Bedauern aus, weil er nicht in der Show bleiben konnte: „Schade, dass du nicht weiter gekommen bist“, schrieb eine Nutzerin. Der Augsburger aber blieb gelassen: „Ich bin zwar nicht weiter, aber bin mit mir im Reinen“, sagte er nach seinem Auftritt. Genug andere Projekte hat der 26-Jährige allemal, und die Straßenmus­ik will er so schnell nicht aufgeben. Auch zukünftig wird man Haugg und seiner Gitarre mit etwas Glück also in der Augsburger Fußgängerz­one begegnen können.

 ?? Foto: SAT.1/ProSieben/Andre Kowalski ?? Der Augsburger Fabian Haugg, 26, bei seinem Auftritt in der TV-Castingsho­w „The Voice of Germany“, die am Donnerstag­abend auf ProSieben ausgestrah­lt wurde.
Foto: SAT.1/ProSieben/Andre Kowalski Der Augsburger Fabian Haugg, 26, bei seinem Auftritt in der TV-Castingsho­w „The Voice of Germany“, die am Donnerstag­abend auf ProSieben ausgestrah­lt wurde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany