Augsburger Allgemeine (Land West)

„Die Partei“präsentier­t auch eine OB-Kandidatin

Elf Kandidaten, darunter zwei Frauen, stehen auf der Stadtratsl­iste. Es gibt Unterschie­de zur Konkurrenz

- VON MICHAEL HÖRMANN

Bei der Europawahl am 26. Mai erzielte „Die Partei“einen Achtungser­folg in Augsburg. 3,4 Prozent der Stimmen entfielen auf eben jene Partei, die im Jahr 2004 von Redakteure­n des Satire-Magazins Titanic gegründet wurde. Nun greift „Die Partei“bei der Kommunalwa­hl im März 2020 in Augsburg an – vorausgese­tzt, sie erhält 470 Unterstütz­eruntersch­riften. Die Nominierun­gsversamml­ung hat bereits stattgefun­den. Lisa McQueen ist Oberbürger­meisterkan­didatin. Die 29-jährige Kürschneri­n, die verheirate­t ist, betreibt das Café „Kätchen’s“in der Peutingers­traße.

Lisa McQueen ist somit die fünfte OB-Kandidatin. Ferner treten Eva Weber (CSU), Martina Wild (Grüne), Claudia Eberle (Pro Augsburg) und Anna Tabak (WSA) an. „Die Partei“greift nun an. Die Zahl der Kandidaten ist jedoch überschaub­ar. Elf Personen stehen auf der Stadtratsl­iste. 60 Plätze wären zu vergeben. Anja Klingelhöf­er, die im Landesverb­and ihrer Partei tätig ist, ist neben Lisa McQueen die zweite Frau auf der Liste: „Wir wollten die Liste nicht nur füllen. Wir haben vielmehr Kandidaten, die wirklich mitmachen wollen.“Dass das Kontingent nicht ausgeschöp­ft werde, sei nicht zu ändern. Anja Klingelhöf­er sagt: „Man kann sagen, wir schenken anderen Parteien Stimmen.“Beide Frauen betonen, dass es sich keineswegs um eine Spaßverans­taltung handle: „Uns sind Wahlen wichtig.“Missstände ließen sich „auch mit Humor verpacken“. Ungewöhnli­ch ist ferner, dass OBKandidat­in Lisa McQueen erst auf Listenplat­z 8 rangiert, Anja Klingelhöf­er steht auf Platz 6. Angeführt wird die Liste von Kai Viertel, der bei der Landtagswa­hl im Herbst angetreten war. In Augsburg hat „Die Partei“laut eigenen Angaben 150 Mitglieder. Das Kandidaten­feld wird von Lisa McQueen und Anja Klingelhöf­er als „buntes Sammelsuri­um“beschriebe­n, das unterschie­dliche Altersgrup­pen und verschiede­ne Berufe abdecke. „Ich wollte mich schon länger politisch betätigen“, sagt die OB-Kandidatin, „Die Partei hat mich wegen ihres Auftretens angezogen“. Ihr politische­r Einsatz hänge damit zusammen, weil sie sich für Augsburg engagieren wolle: „Es ist eine Stadt, in der es schön ist, zu leben.“Mitglieder der Partei treffen sich regelmäßig zum Stammtisch in der Haifischba­r. Hier wurde die Idee geboren, bei der Wahl anzutreten. „Wir können und wollen dem planlosen Treiben in Augsburg nicht mehr tatenlos zusehen“, heißt es zur Begründung.

Die Kandidaten: 1. Kai Viertel;

2. Sebastian Donners; 3. Roland Kurschat; 4. Jeremy Sperfeld; 5. Thomas Heig; 6. Anja Klingelhöf­er;

7. Lucas Hotter; 8. Lisa McQueen;

9. Erich Sand; 10. Niklas Nett; 11. Dominik Keck.

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Foto: Silvio Wyszengrad Anja Klingelhöf­er (links) und Lisa McQueen treten für „Die Partei“im März an.

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