Augsburger Allgemeine (Land West)

A-Capella, Comedy und Blödsinn

Konzert Die Entertaine­r von Cash-n-Go legen in der Rothtalhal­le einen unterhalts­amen Auftritt hin

- VON MICHAELA KRÄMER

Horgau Chris de Burgh hatte keine Zeit, und Simon and Garfunkel wollen nicht mehr gemeinsam auf die Bühne. Und dennoch waren die berühmten Künstler beim Konzert in der Rothtalhal­le präsent – wenn auch nur durch Coverversi­onen. Die hatten die Stimmungsk­ünstler von Cash-n-Go im Gepäck. Das sind Christina Bianca, Thomas Haala, Wayne Wegener, Thomas Steingrube­r, Markus Schmoll und Julian Dempf, die zum zehnjährig­en Bestehen der Bücherei Horgau in die Rothtalhal­le kamen. Und mit ihnen eine Menge Zuschauer.

Mit einer gesunden Mischung aus handgemach­tem A-cappella-Gesang, Comedy und witziger Bühnenshow standen die sechs Entertaine­r auf der Bühne. Am Ende waren alle überzeugt: Hier hat alles gepasst. Doch der Reihe nach: Schon mit dem ersten Song „Don’t Pay the Ferryman“hauten die sechs gleich mal einen raus. Und dazu brauchen sie keinen Bass, keine E-Gitarre, Trompete oder Schlagzeug. Das machen sie alles allein mit ihren Stimmen. Handgemach­t und mundgeblas­en, so könnte man den einzigarti­gen Sound umschreibe­n. Mit ausgefuchs­ten Arrangemen­ts und viel Witz versetzten sie die rund 300 Leute in der Rothtalhal­le in Verzückung. Neu in der Gruppe ist Julian Dempf, der mit dem „aufgeklebt­en Bart“, wie Christina Bianca erklärte. „Wir mussten uns so ein Zigaretten­bürschle holen, weil der andere (Martin Seiler) sonst schon sein 80-jähriges Bühnenjubi­läum gefeiert hätte.“Tja, sie nahmen kein Blatt vor den Mund.

Nur ein einziges Mal mussten die Musiker auf ein Werkzeug zurückgrei­fen: auf einen Synthesize­r. Wer ein Musikinstr­ument, das auf elektronis­chem Weg per Klangsynth­ese Töne erzeugt, erwartet hatte, der staunte nicht schlecht, als sie ein Bügelbrett auf die Bühne holten. „Sie ist ein Model und sieht gut aus. Sie bügelt mir die Falten raus“, sangen sie das berühmte Lied der Toten Hosen. Dabei hatten sie den Text ein wenig umgewandel­t.

Ein ganzes Bündel an Humor und Blödsinn verschosse­n die sechs an diesem Abend, ganz besonders bei dem Lied „In jeder Frau steckt ein Stück Hefe“, in dem es um die Ringe um den Bauch ging. Ins Schwärmen gerieten die Zuhörer bei der einfühlsam gesungenen „Bohemian Rhapsody“, einer Art Liebeserkl­ärung an die Oper. Nicht fehlen durfte auch an diesem Abend 60 Jahre Eurovision Song Contest, von Dschingis Khan über Stefan Raab bis hin zu Nicole und Conchita Wurst.

„Wir sind mittlerwei­le eine DreiGenera­tionen-Band“, verrieten sie dem Publikum. Mit „Bridge over Trouble Water“und „Seven Years“ging es in den Endspurt. Aber das war dem in Stimmung gekommenen Publikum zu wenig. Und so kam Cash-n-Go um eine Zugabe nicht herum. Thomas Haala tauschte seine Klamotten gegen hautenge weiße Hosen und legte eine perfekte Persiflage als Robin Gibb mit einem Medley der Bee Gees hin. Unterstütz­ung bekam er dabei von seinen Background­sängern, die den Sound der Australier mit Wimmerstim­men gekonnt herüberbra­chten.

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Foto: Michaela Krämer Ein Garant für gute Laune: die Gruppe Cash-n-Go beim Auftritt der in Rothtalhal­le in Horgau.

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