Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Karten-Festival im Zusamtal

Fußball-Nachlese Bei den Siegen des SC Altenmünst­er und des TSV Gersthofen geht es hoch her. FC Horgau und TSV Leitershof­en verlieren ihre „weißen Westen“

- VON OLIVER REISER

Landkreis Nach dem vorletzten Spieltag der Vorrunde müssen einige „weiße Westen“in die Wäsche. Nicht nur der FC Horgau (siehe „Nachgefrag­t“) verlor erstmals in dieser Saison in der Kreisliga Augsburg, auch der TSV Ziemetshau­sen (Kreisliga West) und der TSV Leitershof­en (Kreisklass­e Nordwest) mussten sich erstmals geschlagen geben. Aufsteiger TSV Steppach fegte den Absteiger mit 4:1 vom Sandberg. Tabellenfü­hrung futsch! Horgau wurde von seinem Bezwinger SpVgg Langerring­en abgelöst, Leitershof­en vom FC Emersacker. Nach wie vor an der Spitze der B-Klasse West steht der TSV Gersthofen II, der seine weiße Weste auf dem Galgenberg verlor und sich beim SC Biberbach II mit 2:3 geschlagen geben musste. Die Biberbache­r nutzten dabei den Spielausfa­ll ihrer ersten Mannschaft und brachten drei Akteure zum Einsatz, die zuletzt im A-Klassen-Team in der Startelf standen. Ungeschlag­en ist aus dem Verbreitun­gsgebiet unserer Zeitung jetzt nur noch die SG Zusamzell/ Reutern (B-Klasse West 4).

Eine „Doppelschi­cht“absolviert­en Patrick Fendt, Lukas Huber und Marius Dußler von der SpVgg Westheim, die nach dem samstäglic­hen 3:0-Sieg beim FC Haunstette­n auch Sonntag im A-Klassen-Derby bei der SpVgg Deuringen in der Zweiten im Einsatz waren. „Schade, dass nicht die beiden ,richtigen‘ Mannschaft­en sich im Derby duellierte­n, doch laut BFV-Spielordnu­ng setzten die Gäste Spieler aus der Ersten im erlaubten Rahmen ein“, so Deuringens Spielertra­iner Max Schlicker. „Fairerweis­e muss man auch sagen, dass unsere Leistung auch einfach nicht ausreichen­d war.“

Bei herrlichem Spätsommer­wetter flatterten nicht nur die herbstlich bunt gefärbten Blätter von den Bäumen, sondern auch die Gelben und Roten Karten. Der SC Altenmünst­er musste sein Heimspiel gegen den TSV Hollenbach in den letzten 17 Minuten sogar in dreifacher Unterzahl überstehen. Nach einer Notbremse von Sebastian Kaifer (55.) zog Schiedsric­hter Christof Paulus aus Augsburg sofort die Rote Karte. „Eine sehr harte Entscheidu­ng“, wie Spielertra­iner Peter Ferme hinterher klagte. Der SCA-Kapitän sei nicht letzter Mann gewesen. Die Ampelkarte­n gegen Mario Kalkbrenne­r (70.) und Torschütze Patrick Pecher (77.) seien jedoch berechtigt gewesen. Dass sein Team am Ende trotz der drei Hinausstel­lungen keinen Gegentreff­er kassierte, sei auf die „überragend­e kämpferisc­he Leistung“der acht Aufrechten zurückzufü­hren, war Abteilungs­leiter Oliver Osterhoff stolz auf sein Team.

Nicht gut gegangen ist das Unterzahls­piel für den TSV Meitingen. Bei der 1:2-Niederlage in Mertingen sah Kapitän Arthur Fichtner sechs Minuten vor Schluss die Ampelkarte. Zu diesem Zeitpunkt lag sein favorisier­tes Team bereits mit 1:2 zurück. An Schiedsric­hter Luka Beretic vom TSV Friedberg lag es aber nicht, dass der Favorit beim Aufsteiger leer ausgegange­n ist. Man scheiterte an Mertingens litauische­m Torhüter Aivaras Brazinskas. „Wer fällt und wieder aufsteht, besitzt mehr Stärke als jemand, der noch nie im Dreck gelegen hat“, heißt es auf der Facebook-Seite des seit vier Spieltagen sieglosen TSV. Das Stimmungsb­arometer ist jedenfalls auf dem Tiefpunkt, nachdem man den zweiten Tabellenpl­atz an TSV Gersthofen abgeben musste.

Bei den Lechstädte­rn herrscht nach dem 3:1-Sieg beim TSV Wertingen indes beste Kirchweih-Laune. „Alles andere als ein Sieg – und ich hätte den Glauben an den FußballGot­t verloren“, spricht Gersthofen­s Spielertra­iner Florian Fischer von einem hochverdie­nten Dreier. „Es war ein brutales Kampfspiel. Wertingen wollte gar nicht Fußball spielen, sondern nur unser Spiel zerstören. Durch einen berechtigt­en Elfmeter fiel aus dem Nichts der Ausgleich. Ansonsten haben wir den Ball gut laufen lassen.“Besonders das 1:0 sei glänzend herausgesp­ielt gewesen. Zur Pause hätte seine Mannschaft mindestens 3:0 führen müssen. Ibrahim Neziri, Nico Baumeister und Ferkan Secgin hatten beste Gelegenhei­ten dazu.

Beim TSV Wertingen macht Sportleite­r Fritz Bühringer den Unam parteiisch­en Matthias Schilling vom TV Erkheim für die Niederlage verantwort­lich. „Das war eine desolate Leistung“, schimpfte der TSVFunktio­när. Die erste Gelbe Karte gegen Maximilian Beham, der später Gelb-Rot sah (62.), nach einem Pressschla­g sei laut Bühringer „ein Witz“gewesen, glatt Rot gegen Daniel Laubmeier „eine Lachnummer“. Überhaupt hatten die Gäste beim Unparteiis­chen nach Ansicht von Bühringer Narrenfrei­heit. Sobald Gersthofer Spieler etwas berührt wurden, ließen sich diese sofort fallen und fingen an zu schreien. Und darauf sei der Schiedsric­hter reingefall­en, ärgert sich Wertingens sportliche­r Leiter. Für Florian Fischer hingegen war die Rote Karte absolut berechtigt: „Er geht mit beiden Beinen voraus in die Beine.“Ebenso hätte Beham nach einer ähnlichen Attacke schon nach zwei Minuten Gelb sehen können. „Wertingen ist mit elf Mann in der eigenen Hälfte gestanden und wollte uns mit ihrer aggressive­n Spielweise wehtun.“Das ist gelungen. Ibrahim Neziri musste verletzt raus. „Er muss heute zum Röntgen.“Fischer hofft, dass nichts Schlimmere­s passiert ist.

Beim 2:0-Sieg in Babenhause­n, mit dem der SV Cosmos Aystetten die Spitze in der Bezirkslig­a Süd behauptet hat, saß mit Alexander Hack ein prominente­r Gast auf der Tribüne. Der 26-jährige Bundesliga-Profi des FSV Mainz 05 stammt aus Babenhause­n und nutzte das spielfreie Wochenende im Oberhaus zu einem Besuch im Fuggermark­t.

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Fotos: Georg Fischer/Oliver Reiser Zur Sache ging es im Duell TSV Wertingen – TSV Gersthofen. Hier räumt Maximilian Beham Gästespiel­er Manuel Lippe ab.
 ??  ?? Obwohl Sebastian Kaifer mit Rot und Mario Kalkbrenne­r mit Gelb-Rot runtermuss­ten, hielt der SC Altenmünst­er (rechts Torwart Alex Schmid) den Sieg fest.
Obwohl Sebastian Kaifer mit Rot und Mario Kalkbrenne­r mit Gelb-Rot runtermuss­ten, hielt der SC Altenmünst­er (rechts Torwart Alex Schmid) den Sieg fest.
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