Augsburger Allgemeine (Land West)

Hier haben die Katzen das Sagen

Tiere Wie Sternchen und Messi in Emersacker eine neue gute Heimat fanden

- VON ELENA WINTERHALT­ER

Augsburg/Emersacker Eigentlich sah es gar nicht gut aus für den kleinen Kater Messi. Er kam im Augsburger Tierheim zur Welt. Seine Mutter und seine Geschwiste­r konnten vermittelt werden. Er nicht. Der kleine Kater ist mit der Katzenkran­kheit Feline Infektiöse Peritoniti­s (FIP) infiziert. Dabei handelt es sich um eine Form des Coronaviru­s. Ist das

Tier Stress ausgesetzt, kann das Virus mutieren und endet tödlich. Bei

Messi ist das Virus nicht ausgebroch­en. Als Träger ist er aber schwer zu vermitteln, denn er ist eine Gefahr für jede gesunde Katze. In Emersacker bei Familie Kasberger starb im vergangene­n Jahr eine Katze nach nur zehn Tagen. Auch sie trug das Virus in sich und steckte die zweite Katze der Kasbergers an. Sternchen war jetzt nicht nur alleine, sondern ebenfalls ansteckend für gesunde Katzen. Als Katrin Kasberger dann die Nachricht des Augsburger Tierheims auf Facebook las, dass der kleine Messi ein Zuhause sucht, zögerte sie nicht lange. „Ich hatte nicht mal mit meinem Mann oder meinem Sohn gesprochen. Ich habe dem Tierheim geschriebe­n, dass sie sich melden sollen, falls er nicht vermittelt werden kann“, sagt Katrin Kasberger. Drei Tage später klingelte das Telefon und die Familie fuhr ins Tierheim. „Als sie uns den kleinen Kater gezeigt haben, war die Entscheidu­ng schnell gefallen“, sagt Kasberger. Der sechs Monate alte Messi zog ein. Und der reinrassig­e Sibirische Kater Sternchen nahm den kleinen Kerl freudig als Spielgenos­sen auf. „Das ist die große Liebe bei den beiden“, sagt Kasberger. Beide genießen die Gesellscha­ft. Sternchen hat endlich jemanden zum Toben und Messi ist nicht mehr isoliert von seinen Artgenosse­n. „Natürlich wissen wir nie, ob das Virus irgendwann ausbricht“, sagt Kasberger. „Aber Messi hat sich super entwickelt und wirkt fit.“Die Familie kümmert sich, dass es an nichts fehlt. Wegen der Ansteckung­sgefahr für andere Katzen müssen sie

Von Christoph lässt sich auch Sternchen alles gefallen. im Haus und im Auslauf im Garten bleiben. Trotzdem haben Messi und Sternchen viel Platz zum Toben. Bei Sternchen hat der Aufenthalt im Haus noch einen anderen Grund. „Mein Mann sagt immer, der würde uns keinen Vogel nach Hause bringen, sondern einen Storch“, so Kasberger. Der Kater ist groß und bei ihm kommt das Raubtier stärker durch als bei Mischlings­katzen. Das weiß auch der Familienhu­nd. Deshalb: Im Hause Kasberger haben die Katzen das Sagen. Der beste Freund von Sternchen und Messi ist der fünfjährig­e Christoph. Von ihm lässt sich auch Sternchen alles gefallen. ⓘ

Serie In unserer Reihe stellen wir jede Woche ein Tier vor, das an ein neues Zuhause vermittelt werden soll. Zudem erzählen uns Menschen von Erlebnisse­n mit ihrem Haustier. Partner ist das Augsburger Tierheim an der Holzbachst­raße, Tel. 0821/4552900. Tiere können Donnerstag bis Sonntag von 13 bis 16 Uhr besucht werden.

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Foto: Katrin Kasberger

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