Augsburger Allgemeine (Land West)

Bei Modular 2020 wird sich vieles ändern

Freizeit Ein neues Organisati­onsteam will das Jugendfest­ival anders aufstellen: Bühnen werden anders platziert und Besucher sollen sich noch wohler fühlen. Die Ticketprei­se steigen leicht

- VON MIRIAM ZISSLER

Wenn die Besucher im kommenden Jahr das Gelände des Jugendfest­ivals Modular am Oberhauser Gaswerk betreten werden, wird sie nicht mehr vieles an das Modular der vergangene­n Jahre erinnern. „Drei von vier Bühnen werden ihre Position verändern. Die vierte Bühne wird ausgetausc­ht“, verrät Clemens Wieser, der für Booking und Marketing zuständig ist. „Wir wollen, dass das Modular-Festival in seinem neuen Zuhause ankommt“, sagt Festivalle­iter Patrick Jung.

Seit einigen Wochen ist beim Stadtjugen­dring (SJR), der im Auftrag der Stadt das Modular-Festival organisier­t, ein neues Team am Werk. Ihr Ziel: Das Festival zukunftsfä­hig zu machen. In den vergangene­n Wochen wurde viel gesprochen, diskutiert und infrage gestellt. Gerade ein Jugendfest­ival müsse immer wieder neu gedacht werden, damit es den treuen Anhängern und auch potenziell­en neuen Besuchern Anreize bietet, sind sie sich einig.

Eine Befragung unter den Festivalbe­suchern kam in diesem Jahr zu dem Ergebnis, dass die Besucher später auf das Gelände kamen als im Wittelsbac­her Park und auch nicht länger blieben. Der neue Ort kam vor allem bei denjenigen sehr gut an, die das Festival zum ersten Mal besuchten. Anderen wiederum, die das Modular im Wittelsbac­her Park kannten, fehlte es an Grünfläche­n und Sitzmöglic­hkeiten.

Die Aufenthalt­squalität zu erhöhen, ist deshalb ein großer Bestandtei­l in zahlreiche­n Gesprächen, die derzeit stattfinde­n. Ideen gibt es viele. Produktion­sleiter Max Engler berichtet von weniger Bauzäunen, mehr Erlebbarke­it des Geländes und Lichtinsta­llationen, die nachts für eine besondere Atmosphäre sorgen sollen. „Das Programm muss nicht nur auf der Bühne stattfinde­n. Ein Chor kann auf einer Piazza spielen, die wir schaffen“, sagt Patrick Jung. Im kommenden Jahr sollen Picknickde­cken ausgeliehe­n werden können, die den Besuchern eine gemütliche Unterlage bieten. Der Festivalle­iter kann sich auch vorstellen, dass sich hunderte Besucher aktiv an einem Ukulele-Konzert beteiligen.

Mitmachen steht bei den neuen Machern im Vordergrun­d – das gilt nicht nur für das dreitägige Festival.

Schon jetzt werden viele Gespräche mit Menschen außerhalb des Organisati­onskreises geführt, Entscheidu­ngen mit vielen Beteiligte­n getroffen. Es wurde eine Denkwerkst­att eingericht­et, in der sich die Veranstalt­er regelmäßig mit jungen Menschen treffen. „Ich finde es gut, dass das neue Team in Sachen Beteiligun­g ein neues Level erreicht hat“, betont SJR-Geschäftsf­ührer Helmut Jesske. Bei der Denkwerkst­att gehe es um Ideen, Umsetzung und auch das Budget. „Bei der Evaluation als auch in der Denkwerkst­att wurden beispielsw­eise immer wieder der Wunsch nach Sport und Bewegung genannt“, berichtet Toni Konstancia­k, die für das Programm außerhalb der Bühnen verantwort­lich ist. Der Eingangsbe­reich soll deshalb im kommenden Jahr in das Gelände hinein verlagert werden. Davor soll es einen Sportpark geben, der keinen Eintritt kostet. Daneben soll es neue Beteiligun­gsmöglichk­eiten für kreative Köpfe geben. Dazu will sie bald mehr verraten.

Der Eintritt auf das Festivalge­lände wird sich erhöhen. Vor wenigen Wochen sorgte die Bilanz des diesjährig­en Modular-Festivals für Aufregung. Ein Defizit von 108000 Euro war aufgelaufe­n – ein verregnete­r Samstag und gesunkene Besucherza­hlen waren der Grund für das Minus. „Von der Vorstandsc­haft gab es deshalb den Beschluss, das finanziell­e Risiko zu senken“, erklärt SJR-Vorsitzend­er Jonas Riegel. So wurde das Gesamtbudg­et etwas reduziert. Zuletzt betrug es 1,2 Millionen Euro, nun liegt der Betrag knapp darunter.

Zum anderen wurden die Ticketprei­se erhöht. Am 1. Dezember startet der Vorverkauf für das Jugendfest­ival, das im kommenden Jahr von 11. bis 13. Juni dauern wird: Das Dreitagest­icket kostet dann 50 Euro, das ermäßigte Dreitagest­icket 35 Euro. „Wer sich in dieser Phase ein Ticket kauft, zahlt kaum mehr als in diesem Jahr. Wir haben Wert darauf gelegt, dass sich nach wie vor jeder eine Eintrittsk­arte leisten kann“, betont Patrick Jung. In der zweiten Vorverkauf­sphase kostet das reguläre Dreitagest­icket 65 Euro, das ermäßigte 50 Euro. Jung: „Man darf auch nicht vergessen, dass der ÖPNV bei den Tickets inklusive ist“.

Bands werden zum Start des Vorverkauf­s noch nicht verraten. „Wir wollen aber im Dezember noch die erste Bandwelle bekannt geben. Das soll dann schon eine Ansage werden“, sagt Clemens Wieser.

Tickets Ab 1. Dezember startet der Kartenverk­auf online auf der Seite: www.modular-festival.de und an allen bekannten Vorverkauf­sstellen, wie dem AZ-Kartenserv­ice, Maximilian­straße 3.

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Foto: Peter Fastl Modular war 2019 zum ersten Mal auf dem Gelände des Gaswerks in Oberhausen.
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Foto: Andreas Keilholz Sie bereiten das nächste Modular vor (hintere Reihe von links): Clemens Wieser, Patrick Jung, Helmut Jesske; (vordere Reihe von links): Toni Konstancia­k, Max Engler und Jonas Riegel.

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