Augsburger Allgemeine (Land West)

Gegner war eine Nummer zu groß

Tischtenni­s Die Frauen des TTC Langweid unterliege­n dem Aufstiegsa­nwärter ESV Weil mit 0:6. Warum sich der Aufsteiger in die 2. Bundesliga mit anderen Kontrahent­en messen muss

- VON OLIVER REISER

Langweid Die Tischtenni­s-Frauen des TTC Langweid konnten die weiße Weste des ESV Weil in der 2. Bundesliga nicht beflecken. Der Aufsteiger unterlag dem Aufstiegsa­spiranten allerdings am Ende vielleicht etwas zu deutlich mit 0:6. „Heute hat gar nichts funktionie­rt“, bilanziert­e Spielertra­inerin Cennet Durgun, „das hat schon bei den Doppeln angefangen.“

In der Tat: Martina Erhardsber­ger und Vitalija Venckute mussten sich in drei Sätzen geschlagen geben, Nathaly Paredes und Loan Le wehrten sich wenigsten fünf Sätze lang gegen Ievgeniia Vasylieva aus der Ukraine und Polina Trifonova aus Bulgarien. Dabei mussten sie im dritten Satz nach einer 8:0- und 10:3-Führung noch um das 11:9 zittern. Das war symptomati­sch für das ganze Spiel. Immer, wenn es knapp wurde, flatterten bei den jungen Langweider­innen die Nerven. Um zumindest einen Punkt zu holen, hätte es aber wenigsten einen Punkt im Doppel gebraucht. So war die Vorentsche­idung schon früh gefallen, das Selbstvert­rauen im Keller.

Über fünf Sätze duellierte sich auch Nathaly Paredes mit Trifonova. „Vamos!“Immer wieder feuerte sich die temperamen­tvolle Südamerika­nerin aus Ecuador auf spanisch an, lag sogar mit 2:1 Sätzen in Führung. Doch am Ende setzte sich doch die Bulgarin durch. Loan Le konnte gegen Vasylieva nur eine Verlängeru­ng des ersten Satzes erzwingen.

Zu Null wollte man dann doch nicht verlieren. Das schienen sich zumindest Martina Erhardsber­ger und Vitalija Venckute nach der Pause vorgenomme­n zu haben und rafften sich nochmals auf. Erhardsber­ger führte gegen Qian Wan schon 2:0 Sätzen, kam dann aus der Spur und brach im fünften mit 3:11 ein. Die Litauerin Venckute kämpfte sich gegen die mit stoischer Ruhe agierende Vivien Scholz immer wieder heran, zog jedoch in der entscheide­nden Situatione­n den Kürzeren. Bis zum 7:7 hielt sie im Entscheidu­ngssatz den Gleichstan­d, ehe sich Scholz mit 11:8 behauptete. Beide Spielerinn­en aus dem hinteren Paarkreuz mussten ihren Gegnerinne­n somit nach fünf Sätzen zum Sieg gratuliere­n. „Alle knappen Sätze gingen verloren“, konstatier­te Cennet Durgun, die deshalb jedoch nicht enttäuscht sein musste. Dass es in entscheide­nden Situatione­n nicht gereicht hat, liegt auch an der Unerfahren­heit der jungen Mannschaft. Und natürlich an der Stärke des ESV Weil, der gerne in die erste Bundesliga aufsteigen möchte. „Ob wir 0:6 oder 4:6 verlieren, ist gegen diesen Gegner egal“, meinte die Spielertra­inerin. Soll heißen: Langweid muss sich im Kampf um den Klassenerh­alt mit anderen Gegnern mesmit sen. Am kommenden Samstag kommt der MTV Tostedt in die Langweider Halle. Da sollte dann wieder gepunktet werden.

TTC Langweid – ESV Weil 0:6. Erhardsber­ger/Venckute – Scholz/Wan 7:11, 13:15, 3:11; Paredes/Le – Vasylieva/Trifonova 11:13, 5:11, 11:9, 6:11; Nathaly Paredes – Polina Trifonova 11:9, 5:11, 11:7, 8:11, 5:11; Thi Hong Loan Le – Ievgeniia Vasylieva 10:12, 5:11, 7:11; Martina Erhardsber­ger – Qian Wan 11:7, 11:5, 7:11, 8:11, 3:11; Vitalija Venckute – Vivien Scholz 5:11, 12:10, 11:8, 8:11, 8:11.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Zum zweiten Mal kam die routiniert­e Martina Erhardsber­ger (links) im Zweitliga-Team des TTC Langweid zum Einsatz. Hier lässt sich die 38-Jährige von den beiden Youngstern Nathaly Paredes und Loan Le beraten.
Foto: Oliver Reiser Zum zweiten Mal kam die routiniert­e Martina Erhardsber­ger (links) im Zweitliga-Team des TTC Langweid zum Einsatz. Hier lässt sich die 38-Jährige von den beiden Youngstern Nathaly Paredes und Loan Le beraten.

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