Augsburger Allgemeine (Land West)

Ende der Chlorung in Dinkelsche­rben in Sicht

Wasser Noch immer muss das Trinkwasse­r in der Marktgemei­nde gechlort werden. In den vergangene­n Monaten wurde das Wassernetz umfangreic­h saniert. Das Gesundheit­samt hat noch drei konkrete Forderunge­n

- VON PHILIPP KINNE

Dinkelsche­rben Es ist das Dauerthema in der Marktgemei­nde: Seit Juni 2018 wird das Trinkwasse­r in Dinkelsche­rben gechlort. Nun gibt es nur noch wenige Maßnahmen, die vor dem langersehn­ten Ende der Chlorung erledigt werden müssen. Einen genauen Termin gibt es aber noch nicht.

In den vergangen Monaten wurde in der Gemeinde viel Geld in die Sanierung des maroden Wassernetz­es gesteckt. Aus Sicht des Dinkelsche­rber Bürgermeis­ters Edgar Kalb ist ein Ende der Chlorung längst überfällig. Zuletzt erklärte er, die Marktgemei­nde habe mittlerwei­le „eine der sichersten Wasservers­orgungen im ganzen Landkreis“. Gerne stelle man sich dem Vergleich mit anderen Kommunen. Vor Kurzem fand nun ein Treffen zwischen Gemeindeve­rtretern, Landrat Martin Sailer und der Leiterin des Gesundheit­samts Monika Kolbe statt. Dabei ging es vor allem um die Frage: Wie lange muss das Wasser noch gechlort werden? Zwar ist diese Frage noch immer offen, dennoch sei das Gespräch „angenehm und konstrukti­v“verlaufen, erklärt Bürgermeis­ter Edgar Kalb auf Nachfrage. Es gebe nun eine „klare, transparen­te Regelung“, was noch zu tun ist, bis die Chlorungsa­nordnung aufgehoben werden kann. Konkret geht es dabei um drei Dinge:

● Totleitung­en Das sind Wasserleit­ungen, die seit mindestens einem Jahr nicht genutzt werden, aber trotzdem am Netz hängen. Weil in ihnen für längere Zeit Wasser steht, gelten sie als Gefahrenqu­elle. Sie zu entfernen, ist eine der Bedingunge­n des Landratsam­tes. Im Mai hatte der Dinkelsche­rber Gemeindera­t beschlosse­n, die rund 200 Totleitung­en im Gemeindege­biet zu ent

fernen. Konkret heißt das, dass die Oberfläche dort aufgerisse­n wird, wo die Totleitung­en liegen. Viele Straßen müssten anschließe­nd wie

der asphaltier­t werden. Aktuell fehlen noch etwa 90 Leitungen. Im Schnitt fallen pro entfernter Totleitung etwa 2500 Euro Kosten für die

Gemeinde an. Insgesamt macht das rund eine halbe Million Euro.

● KFR-Ventile und Systemtren­ner Laut Bürgermeis­ter Kalb besitzen bereits 95 Prozent der Haushalte sogenannte KFR-Ventile. Diese Hausanschl­üsse müssen hinter dem Wasserzähl­er installier­t sein. Die Ventile verhindern, dass Wasser aus der jeweiligen Hausinstal­lation in das Versorgung­snetz zurückflie­ßt und damit zu Verunreini­gungen der Wasservers­orgung führen können. Systemtren­ner sind zum Füllen der Heizung nötig, um das Zurückflie­ßen von Heizungswa­sser ins Trinkwasse­rnetz zu verhindern. Laut Kalb sind 89 Prozent der Haushalte bereits damit ausgestatt­et.

● Tiertränke­n Viehtränke­n gelten laut Gesundheit­samt als Risikofakt­or. Deshalb habe man alle Landwirte angeschrie­ben, die eine solche Tränke besitzen. Konkret geht es um 49 Stück im Versorgung­sgebiet. Sie müssen den Vorschrift­en des Gesundheit­samts angepasst werden. Aktuell seien 78 Prozent der Tränken in Ordnung, erklärt Bürgermeis­ter Kalb.

Sind diese drei Punkte erledigt, kann die Chlorung in Dinkelsche­rben beendet werden, erklärt das Landratsam­t auf Nachfrage. Darüber seien sich die Gemeindeve­rwaltung und das Staatliche Gesundheit­samt einig. Abgesehen von diesen Punkten habe die Gemeinde mittlerwei­le alle geforderte­n Unterlagen vorgelegt. „Diese wurden vom Gesundheit­samt geprüft und für sehr gut befunden“, teilt das Landratsam­t mit. Anfang kommenden Jahres wolle man die Verbesseru­ngen auch vor Ort in Augenschei­n nehmen.

Info Die Gemeinde bittet alle Bürger darum, die Hausinstal­lationen und die Tiertränke­n in Ordnung zu bringen und sich zeitnah per Mail (info@dinkelsche­rben.de), per Brief oder mittels Anruf (08292/2020) bei der Gemeinde zu melden.

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Seit etwa anderthalb Jahren wird das Trinkwasse­r in Dinkelsche­rben gechlort. Nun steht fest, was noch zu tun ist, damit das ein Ende hat. Einen genauen Termin für das Ende der Chlorung gibt es aber noch nicht.
Archivfoto: Marcus Merk Seit etwa anderthalb Jahren wird das Trinkwasse­r in Dinkelsche­rben gechlort. Nun steht fest, was noch zu tun ist, damit das ein Ende hat. Einen genauen Termin für das Ende der Chlorung gibt es aber noch nicht.

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