Augsburger Allgemeine (Land West)

In Sand gemalt

Irina Titova zaubert aus feinem Staub Bilder

- VON DIANA ZAPF-DENIZ

Konzentrie­rt steht die aus Moskau stammende Künstlerin Irina Titova in ihrem Abendkleid an einem Lichttisch. Neben ihr ist eine große Leinwand aufgebaut. Titova lächelt dem Publikum kurz zu und schon beginnt die Reise zu Jule Vernes Abenteuer „In 80 Tagen um die Welt“mit Phileas Fogg und seinem Diener Passeparto­ut, das hier passend zur dargestell­ten Kunst „In 80 Bildern um die Welt“genannt wird.

In nur wenigen Minuten zaubert die Sandkünstl­erin an ihrem Tisch die erste Szene, mit der die Reise beginnt. Mit Musik, passend zum jeweiligen Land oder Kontinent und der markanten Erzählstim­me Joachim Kerzels, bekannt als deutsche Synchronst­imme von Anthony Hopkins und Robert De Niro, wird die Sandmalere­i zu einem Rundumerle­bnis. Die Zuschauer können zusehen, wie Titova aus ihrer Hand den Sand rieseln lässt. Dann wandert der Blick zur Leinwand, um gespannt mitzuerleb­en, welches Bild der Geschichte entsteht.

Die „Queen of Sand“hantiert mit Sand als wäre er ein Pinsel. Sie schreibt damit und „malt“detaillier­te Gesichter. Mal ist die leere Glasplatte ihr Untergrund, auf dem sie die Titanic oder die Golden Gate Bridge entstehen lässt, mal ist es die Sandfläche, in die sie mit ihren Fingern, die zur Musik tanzen, Sterne, Blüten und Laternen streicht. Unglaublic­h, wie sie aus bestehende­n

Bildern neue kreiert. Da wird aus Inspector Fix, der Mister Fogg jagt, im Nu die Sphinx in Ägypten. Wenn sie ihre Hände mit Sand füllt, um diesen auf die Lichtfläch­e kreisend wirbeln zu lassen, wirkt der golden schimmernd­e Staub wie Magie. Die Gäste sind fasziniert von dem mitreißend­en Abenteuer, bei auch der Humor nicht zu kurz kommt. Auch wenn die Kunstwerke aus Sand vergänglic­h sind, hinterläss­t Irina Titova einen bleibenden Eindruck.

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Foto: ddz Golden schimmernd­en Sandstaub macht Irina Titova zu Bildern.

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