Augsburger Allgemeine (Land West)

Polizei entwaffnet Ex-Jäger

Polizei Ein Beziehungs­streit hat in Fischach einen Großeinsat­z ausgelöst. Mann soll gedroht haben, den Hund seiner Lebensgefä­hrtin zu erschießen

-

Fischach Dramatisch­e Szenen spielten sich am Dienstagna­chmittag in Fischach ab. Dort rückten an die 20 Polizeibea­mte an, um einen ehemaligen Jäger zu entwaffnen.

Auslöser war ein Anruf bei der Polizei: Ein 76-Jähriger soll nach Polizeiang­aben gedroht haben, den Hund einer 66-Jährigen zu erschießen. Da unklar war, wie gefährlich die Situation war, ging die Polizei auf Nummer sicher und verstärkte sich mit Kräften aus Augsburg. Rund 20 Polizeibea­mte rückten nach Fischach aus, letztlich löste sich die Lage aber undramatis­ch.

Nach Kenntnis unserer Redaktion wohnten der 76-Jährige und die 66-Jährige gemeinsam in dem Haus in Fischach. Am Dienstag soll ein Streit zwischen den beiden eskaliert sein. Die Frau rief daraufhin die Polizei und berichtete, der 76-Jährige habe sie angegangen und gedroht, ihren Hund zu erschießen. Als die Polizei vor Ort eintraf, schien die

Lage jedoch friedlich, wie Polizeihau­ptkommissa­r Alfred Götz auf Nachfrage schilderte. Die 66-Jährige befand nach Informatio­nen unserer Zeitung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Grundstück. Ebenso soll der 76-Jährige weder bewaffnet noch aggressiv gewesen sein. Die Polizei nahm Kontakt zu dem Mann auf. Er kam freiwillig und friedlich auf die Einsatzkrä­fte zu, sodass niemand verletzt wurde.

Die rund 20 Schusswaff­en des Mannes, sowohl Lang- als auch Kurzwaffen, waren beim Eintreffen der Polizei nach Kenntnis unserer Redaktion in dem Haus sicher abgesperrt und verwahrt. Dennoch stellten die Beamten die Waffen vorsorglic­h sicher. Wie die Polizei auf Nachfrage bestätigte, bekam der

Mann diese bereits am Mittwochab­end zunächst wieder zurück. Weitere Ermittlung­en sollen nun zeigen, ob der Mann die Waffen auch weiterhin behalten dürfe.

Der Großeinsat­z in Fischach weckt Erinnerung­en an den Vorfall im Diedorfer Ortsteil Anhausen kurz vor Weihnachte­n. Nach einem Anruf bei der Polizei wegen einer vermeintli­chen Geiselnahm­e rückte ein Spezialein­satzkomman­do (SEK) mit 150 Mann an. Fünf Menschen soll ein 23-Jähriger in der Dezemberna­cht in seine Gewalt gebracht haben. Die Staatsanwa­ltschaft vermutet, dass der Auslöser ein Streit über Drogen war, der eskaliert ist. Der Tatverdäch­tige kam über Weihnachte­n in Untersuchu­ngshaft. Inzwischen ist der Haftbefehl aufgehoben worden und der 23-Jährige wieder frei. Trotzdem laufen die Ermittlung­en weiter. Dem jungen Mann wird Bedrohung und Nötigung vorgeworfe­n.

Rund 20 Lang- und Kurzwaffen im Haus

Newspapers in German

Newspapers from Germany