Augsburger Allgemeine (Land West)

Nicht nur Thema für Senioren

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Landkreis Augsburg Altersgere­cht und barrierefr­ei wohnen – dafür ist im Landratsam­t Augsburg

Sabine Schmeikal die Expertin. Wir haben mit ihr über die „Problemste­lle“Badezimmer gesprochen.

Ist das Bad das Hauptprobl­em in Wohnungen und Häusern beim barrierefr­eien Wohnen im Alter? Schmeikal: Ja. Andere problemati­sche Stellen im Zuhause sind beispielsw­eise die Treppen und auch die Aufgänge am Hauseingan­g.

Was sind wichtigste­n Umbauten, die gemacht werden müssten? Die größten Schwachste­llen?

Schmeikal: Neben den genannten Punkten spielt der Platz eine Rolle: Häufig muss die Breite der Türen und Wege aufgrund stark begrenzten oder zugestellt­en Wohnraums angepasst werden, da solche Engpässe mit Rollatoren oder Rollstühle­n oft nicht oder nur schwer passiert werden können. Auch Schwellen und Treppen sind Schwachste­llen, die durch Umbauten sicherer und komfortabl­er werden können.

Kann ich Förderung beantragen und wenn ja, wo?

Schmeikal: Ja, es gibt Förderungs­möglichkei­ten: Bei Pflegegrad bis zu 4000 Euro je Maßnahmenp­aket, bei Bedürftigk­eit und Schwerbehi­nderung bis zu 10 000 Euro. Die KFWFörderb­ank ist die gängigste Anlaufstel­le, Berufsgeno­ssenschaft­en helfen beispielsw­eise bei Unfällen.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Umbau anzugehen?

Schmeikal: Die Barrierefr­eiheit sollte im Idealfall schon in jede Neuoder Umbauplanu­ng mit eingebrach­t und vorbereite­t werden. Planer bzw. Architekte­n sollten von den Bauherren frühzeitig auf eine barrierefr­eie Gestaltung angesproch­en werden. Für den richtigen Zeitpunkt zum Umbau ist es schwer, ein Alter zu beziffern. Wer nicht mehr körperlich fit ist, tut sich selbstvers­tändlich schwerer, einen Umbau anzugehen. Daher empfiehlt sich eine weitsichti­ge, frühzeitig­e Planung.

Haben Sie noch einen abschließe­nden Rat?

Schmeikal: Im gesamten Zusammenha­ng ist außerdem zu betonen, dass barrierefr­eies Wohnen nicht ausschließ­lich ein Thema für Senioren und körperlich Behinderte ist. So tut sich beispielsw­eise eine junge Mutter mit Kindern (und Kinderwage­n) ohne Treppen, dafür aber mit praktische­n, selbstöffn­enden Türen, Haltegriff­en, wandelbare­n Räumen und ausreichen­der Beleuchtun­g im Alltag wesentlich leichter. Interview: Regine Kahl

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