Augsburger Allgemeine (Land West)
Glanz, Glamour und viele Gewinner
Die Bayerischen Filmpreise gehen unter anderem an „Das perfekte Geheimnis“und „Systemsprenger“
München Beim Bayerischen Filmpreis gab es in diesem Jahr besonders viele Gewinner. Der Grund: Die Jury kürte in zwei Kategorien jeweils zwei Gewinner. So müssen sich die Produzenten von Das perfekte Geheimnis und Systemsprenger den Produzentenpreis teilen. Der Preis für den besten Darsteller ging je zur Hälfte an Bjarne Mädel und Lars Eidinger – für ihre Rollen als Brüder in 25 km/h. Und: „Wir haben uns gedacht, dass wir beim Thema Teilen bleiben. Und beim Thema Brüderlichkeit. Und teilen unseren bereits geteilten Preis mit der deutschen Flüchtlingshilfe“, sagte Bjarne Mädel am Abend.
Bora Dagtekin konnte sich zusammen mit seiner Co-Produzentin Lena Schömann über die Hälfte des Produzentenpreises (100000 Euro) für „Das perfekte Geheimnis“freuen. Der Druck auf das Erfolgsduo, das bereits in den Filmen „Türkisch für Anfänger“oder der „Fack ju Göhte“-Reihe zusammengearbeitet hat, war sehr hoch: „Das perfekte Geheimnis“ist das deutsche Remake eines italienischen Films. „Ihr Geheimnis: Einen grandiosen und für die Figuren passgenauen Cast deutscher Topdarsteller für eine gemeinsame Drehzeit zu finden und zu finanzieren“, heißt es in der Begründung der Jury.
Die zweiten 100000 Euro in der am höchsten dotierten Kategorie gingen an Peter Hartwig und die Brüder Jonas und Jakob D. Weydemann für ihren viel gelobten Film „Systemsprenger“. „Die spürbare Energie, aber auch die erzählerische Sicherheit dieser Ausnahmeproduktion
lassen alle Gewerke, das gesamte Team glänzen“, heißt es seitens der Jury.
Als beste Darstellerin wurde Anne Ratte-Polle für ihre Rolle in Es gilt das gesprochene Wort ausgezeichnet. Für ihre Dankesrede war die Zeit eindeutig zu kurz: Erst wurde das Orchester so laut, dass die Schauspielerin sehr laut werden musste, dann fuhr auch noch das Mikrofon langsam in den Bühnenboden.
Aber ein Anliegen war ihr wichtig: „Ich wünsche mir, dass wir die Zwanzigerjahre in unserem Jahrhundert neu besetzen. Dass wir dieses Mal nicht ins Braune kippen.“
Der Bayerische Filmpreis wurde zum 41. Mal verliehen. In insgesamt 13 Kategorien gab es Preisgelder in Höhe von 300 000 Euro. Weitere Preise gingen an Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (Bester Kinder- und Jugendfilm), Fabian Hebestreit und Martin Busker für Zoros Solo (Bestes Drehbuch), Frank Lamm für den Film Deutschstunde (Beste Bildgestaltung) und an Sherry Hormann für ihren Film Nur eine Frau (Beste Regie). Außerdem wurde der Schauspieler Heiner Lauterbach mit dem Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten geehrt.