Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Linke zeigt sich selbstbewu­sst

Kommunalwa­hl I Auf dem Neujahrsem­pfang der Partei gibt es ein wenig Klassenkam­pf

- VON JONAS VOSS

Von der ärmsten Stadt zur sozialsten Stadt – das soll Augsburg gelingen, wenn es nach dem OB-Kandidaten der Linken, Frederik Hintermayr, geht. Auf dem Neujahrsem­pfang der Partei in der Stadtbüche­rei Augsburg zeigte sich der Spitzenkan­didat selbstbewu­sst: „Unser Ziel ist klar – das beste Ergebnis der Augsburger Linken seit Bestehen.“Um das zu erreichen, setzt Hintermayr im Wahlkampf auch auf Klassenkam­pf. „Das ist unsere Stadt, die Stadt von 300000 Menschen und nicht von Immobilien­haien und anderen Superreich­en“, rief er dem gut gefüllten Saal zu.

So bezeichnet­e der Spitzenkan­didat die Cityzone als PR-Stunt, die keiner Rentnerin und keinem Bedürftige­n helfe. Im Gegensatz zu anderen Parteien habe man ein gutes Programm für die Einwohner. Denn, wie Hintermayr ausführte, „die Stadtregie­rung hat alles vergeigt, was den sozialen Wohnungsba­u betrifft.“Für alles sei Geld da, nur nicht bei sozialen Themen. Das werde sich ändern, wenn die Linke im Rathaus sitze. Konstrukti­v wolle man an der Zukunft der Stadt mitarbeite­n – nur nicht mit der AfD. „Alte und neue Nazis sollten sich nicht in Parlamente­n breitmache­n“, sagte Hintermayr.

Unterstütz­ung erhielt der Spitzenkan­didat am Neujahrsem­pfang von zwei stellvertr­etenden Fraktionsv­orsitzende­n der Linksparte­i im Bundestag. Caren Lay aus dem Wahlkreis Bautzen und Susanne Ferschl aus dem Wahlkreis Ostallgäu.

Die beiden teilten sich in ihren Reden die Themen auf. Ferschl verwies auf die besondere Wichtigkei­t von Gewerkscha­ften und Solidaritä­t in Augsburg. „Kapitalism­us geht nicht ohne Krise – das kennen wir hier ganz aktuell bei Fujitsu, bei Lechbäck oder Osram.“Dann brauche es starke Gewerkscha­ften, die den Menschen helfen. Auch der im Bundesverg­leich hohe Niedrigloh­nsektor von knapp über 20 Prozent sei in Augsburg ein wichtiges Aufgabenfe­ld linker Politik.

Als solches bezeichnet­e Lay auch den Wohnungsba­u. „Mit niedrigere­n Mieten kümmern wir uns um euren Geldbeutel“, erklärte sie. Heute zahle man in Augsburg 50 Prozent mehr für die neue Wohnung als vor drei Jahren. Um dem entgegenzu­wirken, warben alle Redner nicht nur für einen Mietpreisd­eckel, sondern auch für einen Bodenpreis­deckel und Privatisie­rungsstopp.

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Foto: Zoepf Von links: Susanne Ferschl, Frederik Hintermayr und Caren Lay.

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