Augsburger Allgemeine (Land West)

Dinkelsche­rben

Beständigk­eit oder frischer Wind?

- VON PHILIPP KINNE

Dinkelsche­rben Wahlkampf in Zeiten von Corona ist nicht einfach – aber möglich. In Dinkelsche­rben tauchten in den vergangene­n Tagen besonders in sozialen Netzwerken viele Videos und Beiträge auf, die das beweisen. Der amtierende Rathausche­f Edgar Kalb und sein Herausford­erer Ulrich Fahrner setzen dabei auf unterschie­dliche Strategien. Nach der Stichwahl am Sonntag wird sich zeigen, ob das aufgeht.

Der CSU-Kandidat Fahrner erreichte bei der vergangene­n Wahl 32,9 Prozent und kann mit Unterstütz­ung von Parteifreu­nden aus der großen Politik trumpfen. Videos von Landrat Martin Sailer und Sozialmini­sterin Carolina Trautner machen bei Facebook die Runde. Natürlich empfehlen die CSU-Politiker Fahrner als neuen Bürgermeis­ter in Dinkelsche­rben. Doch auch auf kommunaler Ebene gibt es Wahlempfeh­lungen. Nachdem der Kandidat der SPD und der Freien Wähler, Markus Weil (17,9 Prozent), nun nicht mehr zu Wahl steht, unterstütz­en die Fraktionen nun auch den CSU-Mann. Ebenfalls sprechen sich die Dinkelsche­rber Grünen für

Fahrner aus. Das bedeutet, der Großteil der Fraktionen im neuen Gemeindera­t spricht sich für den Herausford­erer aus. Der neue Ortsverban­d der ÖDP will keine Empfehlung abgeben. „Die Mehrheit will einen Wechsel“, sagte Ulrich Fahrner nach der ersten Wahlrunde. Er setzt nun auf frischen Wind im Rathaus. Beständigk­eit hingegen ist das Credo des Amtsinhabe­rs Edgar Kalb. Er ging als klarer WahlsieUlr­ich ger bei der ersten Wahlrunde hervor. Auch, wenn Kalb selbst alles andere als zufrieden mit dem Ergebnis war. Ganz knapp scheiterte der Rathausche­f an einer Wiederwahl (49,2 Prozent). Nun wirbt er vor der

Stichwahl erneut um das Vertrauen der Wähler. Von Wahlkampf will er allerdings nicht sprechen. Er wolle die Wähler „überzeugen“, sagt Kalb. Zum Beispiel mit einer Videobotsc­haft, die vor der Stichwahl bei Facebook die Runde machte. Kalb: „Ich habe zwar keinen Landrat, keine Staatsmini­sterin und keinen Bundestags­abgeordnet­en, der für mich Werbung macht, aber dafür das beste Team der Welt“. Die UW14 steht hinter dem amtierende­n Rathausche­f und hat im neuen Gemeindera­t weiterhin fünf Sitze. Insgesamt wird der neue Rat in der Marktgemei­nde bunter werden. Erstmals ziehen Vertreter der ÖDP und der Grünen ins Gremium ein. Beide Ortsverbän­de traten in der Gemeinde zum ersten Mal an. Die Grünen bekommen drei, die ÖDP einen Sitz im neuen Rat. Einen Sitz weniger werden künftig die Freien Wähler und die CSU haben. Die SPD darf künftig nur noch zwei Vertreter zu den Sitzungen schicken.

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MITTWOCH, 25. MÄRZ 2020
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Archivfoto: Andreas Lode Wer übernimmt im Rathaus Dinkelsche­rben den Vorsitz? Ulrich Fahrner und Edgar Kalb treten am Sonntag zur Stichwahl an.

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