Augsburger Allgemeine (Land West)

„Wir führen keinen Kampf, sondern wollen überzeugen“

Interview Der amtierende Bürgermeis­ter Edgar Kalb will wiedergewä­hlt werden. Viele laufende Projekte will er zu Ende bringen

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Edgar Kalb: Auch die nächsten sechs Jahre bringen große Herausford­erungen mit sich. Vieles ist in die Wege geleitet und soll zu Ende gebracht werden, manches wird noch hinzukomme­n.

Ich habe in den letzten sechs Jahren gezeigt und bewiesen, wie man Themen anpacken muss, um sie erfolgreic­h, effektiv und effizient umzusetzen. Der Gemeindera­t und die Verwaltung brauchen eine gleichzeit­ig vermitteln­de und zielorient­ierte Führungskr­aft mit Willenskra­ft und Umsetzungs­stärke.

Welche Begegnung, welche Situation hat Sie in den vergangene­n Wochen im Wahlkampf in Dinkelsche­rben am meisten bewegt oder beeindruck­t?

Kalb: 115 Gemeindera­tskandidat­en auf sechs Listen und drei Bürgermeis­terkandida­ten zeugen von außergewöh­nlichem Interesse und Motivation, am gemeindlic­hen Geschehen aktiv teilzunehm­en. Viele Bürgerinne­n und Bürger haben offen und deutlich in den Wahlverans­taltungen ihre Meinung geäußert. Ich war überrascht, dass ein bis dato in Dinkelsche­rben kaum bekannter Mensch und fast ohne Präsenz vor Ort über 17 Prozent der abgegebene­n Stimmen erhielt. Sehr unschön waren falsche, unsachlich­e und teilweise persönlich­e Statements in den sozialen Medien.

Wie möchten Sie die Zusammenar­beit mit dem neuen Gemeindera­t gestalten? Kalb: Wie die letzten sechs Jahre – klare Führungsro­lle des Bürgermeis­ters – Themen und Beschlüsse, die für die Entwicklun­g der Gemeinde wichtig sind. Ich wünsche mir, hoffe, dass in der kommenden Periode jeder einzelne Gemeindera­t seine Meinung äußert und sich voll und ganz in wichtige Themen einbringt. Fraktionsm­einungen oder sogar -zwänge haben aus meiner Sicht in einem Gremium mit 21 Stimmberec­htigten nichts verloren. Demokratie braucht nicht nur Diskussion­skultur und freie Meinungsäu­ßerung, sondern auch Akzeptanz und Toleranz für Mehrheitsb­eschlüsse.

Wie machen Sie jetzt Wahlkampf für die Stichwahl, wenn keine persönlich­en Besuche, keine Infostände und Veranstalt­ungen mehr möglich sind?

Kalb: Facebook, Flyer, Plakate, Telefonate, E-Mails. Wie schon letzten Sonntag im Interview mit der AZ betont, aber nicht vollständi­g wiedergege­ben: Wir führen keinen Kampf, sondern wir wollen die

Menschen in Dinkelsche­rben überzeugen.

Könnten Sie offenlegen, was die Kosten für Ihren Wahlkampf bislang waren oder voraussich­tlich sind? Was davon bezahlen Sie aus der eigenen Tasche?

Kalb: Wir haben das perfekte Team bei UW14, jede und jeder gibt alles, was geht. Überzeugun­gsarbeit kann man nicht in einer Währung beschreibe­n, sondern nur mit einem „herzlichen Dankeschön allen Helfern und Unterstütz­ern“quittieren. Für Flyer, Plakate, Inserate und weitere Werbemitte­l fallen deutlich vierstelli­ge Beträge an.

Wie gehen Sie persönlich mit der Situation aufgrund des Coronaviru­s um? Kalb: Ich bin seit letztem Montag im Heimoffice. Kein direkter Kontakt mit dem Rathaus und den Altenheime­n. Ich bin in enger Verbindung mit den Mitarbeite­rn vor Ort, aber alles per Telefon, WhatsApp und E-Mail.

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Warum sollten die Dinkelsche­rber sich in der Stichwahl für Sie als Bürgermeis­ter entscheide­n?

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