Augsburger Allgemeine (Land West)

Motorradsa­ison startet, Unfallgefa­hr steigt

Verkehr Auf den kurvigen Straßen bei Mickhausen kommt es immer wieder zu Unfällen. Was die Polizei dazu sagt

- VON FELICITAS LACHMAYR

Klimmach/Mickhausen Die Ausgangsbe­schränkung­en sind gelockert und die Motorradfa­hrer starten in eine neue Saison. Doch damit steigt auch die Unfallgefa­hr. Erst am Sonntag ist ein Motorradfa­hrer auf der Kreisstraß­e zwischen dem Schwabmünc­hner Ortsteil Klimmach und dem Bobinger Stadtteil Waldberg schwer verletzt worden. Er war mit einem anderen Motorradfa­hrer zusammenge­prallt und musste mit dem Rettungshu­bschrauber in die Augsburger Uniklinik gebracht werden.

Unfälle wie dieser sind kein Einzelfall. Im vergangene­n Jahr verzeichne­te die Schwabmünc­hner Polizei insgesamt 16 Motorradun­fälle. Das sind vier weniger als noch im Vorjahr. Doch in den meisten Fällen wurden die Fahrer verletzt. Bei einem Unfall war Alkohol mit im Spiel. Die häufigste Unfallursa­che ist nach Angaben der Polizei aber zu schnelles Fahren.

Gerade in der Gegend um Mickhausen sind Polizei und Rettungskr­äfte

immer wieder im Einsatz. Erst vor einem Monat wurde ein 19-jähriger Motorradfa­hrer auf der Strecke zwischen Langenneuf­nach und Mickhausen schwer verletzt. Im Herbst vergangene­n Jahres geriet ein 54-Jähriger auf der Straße zwischen Mickhausen und Waldberg auf die Gegenfahrb­ahn und prallte mit einem Auto zusammen.

Auch auf der Kreisstraß­e zwischen Schwabmünc­hen und Mickhausen hatte es in der Vergangenh­eit immer wieder gekracht. Die kurvenreic­he Straße, bekannt durch das Mickhauser Bergrennen, ist bei Motorradfa­hrern besonders beliebt. In erschrecke­nder Regelmäßig­keit mussten dort Rettungskr­äfte wegen schwerer Unfälle ausrücken, wenn Motorradfa­hrer ihre Fähigkeite­n überschätz­t oder das Tempolimit überschrit­ten hatten.

Doch Polizei und Landkreis wurden aktiv: Im März 2018 wurde ein einseitige­s Fahrverbot auf der Kreisstraß­e zwischen Schwabmünc­hen und Mickhausen eingeführt. Der Bundesverb­and der Motorradfa­hrer wollte dagegen klagen. Doch nach einer achtmonati­gen Testphase setzte das Landratsam­t die Regelung dauerhaft in Kraft.

Seitdem dürfen Motorradfa­hrer den Abschnitt von Mickhausen in Richtung Birkach nur noch eingeschrä­nkt befahren. So ist die Straße in dieser Richtung von Freitag ab 18 Uhr bis Sonntag um 22 Uhr sowie an Feiertagen für Motorradfa­hrer gesperrt. Mit der Maßnahme wollten Polizei und Landratsam­t für mehr Sicherheit und weniger Lärmentwic­klung sorgen. Denn auch vonseiten der Anwohner hagelte es in den vergangene­n Jahren Beschwerde­n wegen krachender Motoren und gefährlich­er Fahrmanöve­r.

Die Sperrung scheint Wirkung zu zeigen. So registrier­te die Schwabmünc­hner

Polizei im vergangene­n Jahr nur noch einen Motorradun­fall auf dem kurvenreic­hen Abschnitt zwischen Mickhausen und Birkach. Um die Strecke zu überwachen, sind die Beamten sowie Einsatzkrä­fte der Motorradko­ntrollgrup­pe der Verkehrspo­lizei Augsburg regelmäßig im Einsatz.

Auch Mickhausen­s Bürgermeis­ter Mirko Kujath sagt: „Die teilweise Sperrung der Straße hat sich rentiert.“Der Lärm sei weniger geworden, das würden die Anwohner bestätigen. Und auch die Zahl der Unfälle sei deutlich zurückgega­ngen. „Früher hat es auf der Strecke regelmäßig gekracht. Das ist zum Glück nicht mehr so“, sagt Kujath. Es habe lange gedauert, die Regelung durchzuset­zen, aber die Gemeinde sei mit der jetzigen Lösung zufrieden. Die meisten Motorradfa­hrer würden sich daran halten.

Das Mickhauser Bergrennen wird in diesem Herbst übrigens nicht stattfinde­n. Grund dafür sind allerdings keine Sicherheit­sbedenken, sondern die unklare Lage aufgrund der Corona-Pandemie.

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Foto: Reinhold Radloff Der Unfallschw­erpunkt „Rennstreck­e“Mickhausen wurde mit einem zeitweisen Fahrverbot entschärft.

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