Augsburger Allgemeine (Land West)

Grenzen des Digitalen

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Zu „Was lehrt uns Corona über unseren Körper?“(Wochenend-Journal) vom 6. Juni:

Die gegenwärti­ge Panepidemi­e stellt uns Menschen vor sehr große, bislang unbekannte Herausford­erungen. Mediziner wie Politiker (wenigstens die meisten) ringen darum, in Taten umsetzbare Gedanken der Bevölkerun­g zu liefern. Neben vielen anderen Vorteilen – wie solchen für das Klima, über den Wirtschaft­swachstums­wahnsinn neu nachzudenk­en, die eigene Gesundheit mehr wertzuschä­tzen … – scheint mir Herr Schmid sehr deutlich zu machen, dass wir Menschen analog sind und analog denken. Die Überstrapa­zierung der digitalen Welt muss notwendige­rweise korrigiert werden. Digitale Strukturen sollen uns bei der Lebensführ­ung dienen, nicht wir dürfen Sklaven dieses neuen Ansatzes sein. „Nichts ist so beständig wie der stete Wandel“, so der Philosoph Heraklit. So schnell wie heutzutage hat sich die Welt noch nie verändert. Deshalb ist der (analoge) Fels in der Brandung notwendig. Zu Recht muss jeder Philosoph seinen Finger (Lateinisch: digitus) in die digitale Wunde legen.

Dieter Schwarz, Memmingen

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